Mein stolzester Moment2 Min. Lesezeit (ca.)

Gebt es zu: Viele von Euch erwarten jetzt, dass hier etwas über die Geburt meiner Töchter kommt, oder?

Ja, diese beiden Momente sind Punkte in meinem Leben, die ich nie vergessen werde. Auch diese waren Momente voller Stolz, voller Liebe und Rührung. Aber auch voller Angst, Unsicherheit und Bedenken. Doch darüber vielleicht mal an anderer Stelle, zu einem anderen Zeitpunkt, mehr.

Wer bei Wikipedia schaut, was unter der Emotion „Stolz“ zu finden ist, stösst auf den Satz:

… das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst oder anderen, einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten „Ganzen“.

Mein stolzester Moment in meinem Leben hat sich immer mal wieder neu gesetzt. Das erste Mal ohne Stützräder Fahrrad fahren, das erste Mal ohne Schwimmflügel im Wasser, die erste Freundin, der erste Sex oder das erste Mal Auto fahren. Immer wieder und immer neue Highlights. Ein Moment jagte den Nächsten und immer wieder kam ein neuer „stolzester Moment meines Lebens“ hinzu und ersetze den Vorherigen.

Diese Momente für mich selbst sind selten geworden.

Ich ertappe mich heute häufig dabei, dass mein Stolz über meine Töchter mir Tränen abringt. Das ich darüber nachdenke, wie stolz ihre Mutter auf sie wäre und ich vor Beklemmung kaum atmen kann. Die kleinen Momente sind es. Im Leben meiner Kinder total normal. Wie letztens, als meine Jüngste für einen Moment auf einer Bühne moderierte und ich im Publikum total baff über ihre Souveränität, Schlagfertigkeit und Professionalität war – oder als die Große damals mit mir alle anderen überraschen wollte und einfach das Seepferdchen machte. Ohne Ankündigung. Ihr kennt diese kleinen, aber riesigen Momente sicher alle.

Doch was war mein stolzester Moment bislang?

Ich habe lange über diese Frage nachgedacht und dachte erst, der Moment als ich mir gegenüber selbst zugegeben habe, dass es tatsächlich ein zweites Mal eine Frau für´s Leben gibt, wäre es. Das war ein großer Moment für mich und hat mir sehr gut getan. Doch „Stolz“ war hier der falsche Ausdruck.

Mein stolzester Moment (bisher) ist der Moment, in dem ich erkannte, dass ich als Vater auf einem guten Weg bin. Ein Gedanke, den ich mir nie wirklich gemacht habe oder mit dem ich lebte, sondern immer nur eine latente Angst war: Als Vater zu versagen. Nicht klar zu kommen, mit der Situation alleinverantwortlich zu sein. Die richtigen Entscheidungen zu treffen. Den Kindern gerecht zu werden und sie richtig zu begleiten.

Wie in den 20 Fakten über mich auch zu lesen ist, bin ich nicht immer der Sicherste in Bezug auf mich selbst, was sich natürlich auch auf andere Dinge bezieht und überträgt. Vater sein gehört dazu. Stolz bin ich darauf, dass ich, wenn auch erst vor kurzem, verstanden habe und weiß, dass es läuft. Darauf bin ich stolz. Der Moment in dem ich das erkannte, mein stolzester Moment bislang.

Info: Was soll dieser Artikel
Dieser Artikel ist Teil meiner kleinen „30 Tage Challenge“ zum Start dieses Blogs. Hier der Start der Serie und alle Themen, die in den 30 Tagen enthalten sind.

Veröffentlicht von

Thorsten Ising

Thorsten. Geboren 1972. Vater von zwei Töchtern und hier privat unterwegs. Ich brauche einen Platz für meine Gedanken, meine Beobachtungen, meine Anmerkungen. Dieser ist hier.

4 Gedanken zu „Mein stolzester Moment2 Min. Lesezeit (ca.)

  1. Lieber Thorsten, ehrlich gesagt, hatte ich bei Deinen stolzesten Moment sofort auf die Geburt Deiner Töchter getippt. Ich bewundere Eltern, in jeglicher Hinsicht. Sie leisten so viel und ich bin mir sicher, dass Du ein toller Vater bist. Danke, dass Du so offen über andere wunderbare Momente berichtest und ich finde, auf all das darfst Du auch stolz sein, allem voran auf das Vater sein.
    Liebe Grüße!

  2. „Für die Welt bist du irgendjemand,aber für deine Kinder bist du die Welt “

    Und spätestens wenn sie uns anlächeln und sagen „ich hab dich lieb“ , wissen wir das wir alles richtig gemacht haben !

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