Mein Traumjob3 Min. Lesezeit (ca.)

Hand auf´s Herz: Wer von Euch hat sich während oder nach der Schulzeit seinen Traumjob ausgesucht, hat ihn gewählt und ist heute noch zufrieden mit seiner Wahl? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele von Euch sind.

Mir ging es nicht so und wäre ich heute noch in meinem gelernten Beruf, wäre ich sicher nicht glücklich damit. Obwohl ich mir manchmal einiges aus dieser Zeit zurück wünsche (aber nie ernsthaft). Zum Beispiel, das „weniger mit nach Hause nehmen“.

„Lern was ordentliches, dieses Computer-Zeug ist Brotlose Kunst“ … so hieß es damals bei mir. Also machte ich das. Ich absolvierte eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik und das Tastatur-Geklimpere lief nebenher, aber dafür sehr intensiv und immer erfolgreicher.

Ich war früh, sehr früh, online und Boris Becker dachte damals noch nicht mal an „drin sein“, als AOL von mir und meinen Scout-Kollegen und vielen tollen Menschen inhaltlich aufgebaut wurde. Herrlich. Goldgräber-Stimmung. Eine verrückte, lehrreiche und tolle Zeit. Damals verdiente ich damit auch nebenbei, aber nicht strategisch Geld. Ich beriet Unternehmen, setze Internetseiten um und schrieb für diverse Seiten und Magazine. Das war ein nettes Hobby und wurde irgendwann zum Nebengewerbe mit vielen unterschiedlichen Aufgaben.

Erst zum Jahrtausendwechsel habe ich den Sprung in die Vollen gewagt. Ganz ins Netz. Und plötzlich war ich „Profi“. Das was ich konnte, konnte ich. Hab an Normen mitgeschrieben, befasste mich sehr früh mit Dingen wie XML und Datenaustausch, programmierte in Flash und setze auf Scriptsprachen wie PHP. Damals. Habe ich heute kaum noch eine Ahnung von.

Ich erkannte, dass ich nicht der Programmierer war. Mir Dinge zu schwer fielen und ich meine Stärken eher in anderen Dingen hatte. Das, was ich zwischendurch immer schon machte. Marketing und alles was drum herum. Zusätzlich das, was ich schon immer ganz gut konnte. Gruppen bilden. Netzwerken. Zusammenhalten. Animieren. Moderieren. Gelegentlich auch führen. Zwischendurch gab es nur wenigen Pausen davon, zum Beispiel während meiner Zeit beim SC Paderborn 07.

Heute (und seit einigen Jahren) ist das alles mein Job. Ich fühle mich als Berater, Stratege, Dozent, Redner, Gestalter, Denker, Schreiber, „Anpacker“ und Netzwerker im Bereich Social Media und Digitaler Kommunikation. Ich mag es, Menschen etwas beizubringen und gleichzeitig kreativ die „Strippen zu ziehen“.  Menschen und Unternehmen, Menschen und Menschen, Menschen und Wissen zusammenzubringen. Gleichzeitig mag ich die Freiheit, ein paar Dinge so zu machen, wie ich es für richtig halte und dabei die Verantwortung zu tragen, meinen/unseren Kunden eine gute, nachhaltige Beratung zu geben. Ich mag den Moment, wenn meine Leidenschaft für meine Themen überschwappt, ich in den Augen meines Gegenübers das Lächeln erkenne und weiß „Es hat Klick gemacht“.

Ich arbeite viel und gerne. Definitiv habe ich keinen Nine-to-Five-Job und ich bin diverse Kilometer auf der Straße oder in der Luft und lerne die Hotellandschaft Deutschlands immer besser kennen. Aber: es lohnt sich. Nicht nur, dass ich zufriedenstellend bezahlt werde, nein, das meine ich nicht. Es lohnt sich, weil ich jeden Tag etwas anderes tun kann, Abwechslung habe, tolle Menschen und coole Unternehmen kennenlerne. Meistens diesen helfen kann und etwas hinterlasse, was die Unternehmen gebrauchen können. Das macht mir Spaß und ich hoffe, ich darf und kann das noch sehr lange tun.

Das was ich heute täglich mache… das ist mein Traumjob.

Und Ihr so? Was ist Euer Traumjob und viel wichtiger … lebt Ihr ihn?

Info: Was soll dieser Artikel
Dieser Artikel ist Teil meiner kleinen „30 Tage Challenge“ zum Start dieses Blogs. Hier der Start der Serie und alle Themen, die in den 30 Tagen enthalten sind.

Veröffentlicht von

Thorsten Ising

Thorsten. Geboren 1972. Vater von zwei Töchtern und hier privat unterwegs. Ich brauche einen Platz für meine Gedanken, meine Beobachtungen, meine Anmerkungen. Dieser ist hier.

8 Gedanken zu „Mein Traumjob3 Min. Lesezeit (ca.)

  1. Ich wollte als kleines Mädchen schon immer in die Gastronomie. Mit 22 hab ich dann die Ausbildung gemacht . Es ist ein undankbarer , schlecht bezahlter Job wie so viele andere auch. Aber würde ich noch mal geboren mit dem Stand von heute: ich würde es immer wieder machen!
    FAZIT: mein TRAUMJOB

    1. Klasse 🙂 Wirklich schön, wenn man diesen Satz, dieses „ich würde es immer wieder machen!“ sagen kann. Ich freue mich sehr für Dich.

  2. schön geschrieben 🙂
    Ich hatte witziger Weise immer den Job gemacht, von dem ich zum jeweiligen Zeitpunkt dachte, ich WILL ihn. Wenn der Spaß an der Tätigkeit vorbei war, hieß es immer: weiter geht’s! Sobald ich ein neues Interessenfeld gefunden habe, habe ich gewechselt. Ich MUSSTE es einfach, sonst wäre ich tod-unglücklich. Früher fand ich es lästig, dass sich meine Interessen alle paar Jahre geändert haben. Heute sehe ich es als Segen, dass ich tatsächlich in der Lage war, denen zu folgen, anstatt daran festzuhalten, was ich einmal gewählt habe. Nicht jeder kann das. Vielen ist die Neuorientierung zu stressig: Sie wollen nicht „verschwenden“, was sie einmal gelernt haben, haben Angst andere zu enttäuschen, Angst eine (zum Teil) imaginäre Sicherheit aufzugeben, Angst zu erfahren, dass die neue Richtung doch nichts für sie ist… Das sind die unglücklichen unter uns, die einem dann erzählen, dass „das Leben hart ist“. Mich macht es traurig, wenn sich Menschen selbst unglücklich machen… Und umso mehr freut mich, wenn ich lese „Das was ich heute täglich mache… das ist mein Traumjob.“ 🙂

  3. Bei mir war es wohl Bestimmung. Ich hab viele Sachen gemacht und auch viele gleichzeitig. Fast und nur kurz (10 wochen) zuletzt bei MC Donald, wo mir eine Arbeitskollegin sagte:“du gehörst in den Kindergarten oder uns Altenheim wo die Leute was vondir haben.“
    Ich hab einfach aus Spaß im Altenheim angerufen und sollte bitte am nächsten Tag mit Zeugnis und Lebenslauf vorbei kommen. Ups!!!

    Das war vor 5 Jahren und es ist der schönste Beruf, sodass ich vor fast 2 Jahren mit 39 Jahren meine Ausbildung anfing.
    Ich begleite unsere Alten liebend gerne überall hin auch gerne bis zur Himmelstür.

    Für mich der schönste Beruf trotz vielen traurigen Momenten

    1. Puh, Sonja … die Berufung für einen sozialen Beruf finde ich beachtenswert. Durchaus hab ich da in meiner Vergangenheit diverse Berührungspunkte mit und stets die absolute Hochachtung. Wer, so wie Du, dann auch noch die Begleitung bis zum Abschied nicht nur als Pflicht sieht … meinen allergrößten Respekt.

  4. Hey Thorsten, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es Dein Traumjob ist, denn das merkt man immer wieder wenn Du in Aktion trittst. Du lebst das, was Dir Freude bereitet und das kann wahrlich nicht jeder von sich sagen.

    Ich… habe meinen Traumjob auch gefunden, es war zwar ein etwas längerer Weg, aber nachdem ich den AdA Schein absolviert habe und in die Jugendbildung eingestiegen bin, kann ich sagen: Ich liebe diesen Job und möchte nichts anderes mehr machen.

    Liebe Grüße an Dich.

Schreibe einen Kommentar zu shadownlight Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert