Ein ChatBot der mich nicht versteht2 Min. Lesezeit (ca.)

Ich habe meinen Mobilfunkanbieter gewechselt. Wenige Monate nachdem ich meinen Mobilfunkanbieter gewechselt habe. Verwirrend? Ja. Für mich auch.

Vor etwas mehr als einem halben Jahr habe ich nach laaaaaaanger Zeit meinen damaligen Anbieter (Telekom) verlassen und bin zu 1&1 – mit meiner Mobilnummer… und damit fing dann auch viel an, mit dem ich nicht so zufrieden war. Ja, ich weiß, hätte man wissen können/sollen.

Lange Geschichte kurz erzählt: Ich wechsle wieder.

Da es bei dem Wechsel innerhalb der laufenden Vertragszeit gelegentlich rumpeln kann, tat es das dann auch bei mir. Nicht schlimm, nur eine kurze, zusätzliche Abstimmung – aber dafür muss man eben Kontakt aufnehmen. Das war aber nicht ganz so einfach. Denn es muss angerufen werden. Was ich natürlich tat.

Der Anruf wurde direkt von einem Voice-Chat-System entgegengenommen und, da ich mit der Nummer anrief, die übernommen werden sollte, war die Identifikation schnell abgeschlossen. Doch dann brauchte es noch einen Grund. Den Grund, warum ich anrufe und mit einer beratenden Person sprechen möchte.

Meine Versuche „Vertrag“, „Vertragsfrage“, „Rufnummer“, „Mobilfunk“, „Berater“, „Beratung“ und diverse andere endeten in „Tut mir leid, ich habe Sie nicht verstanden“…. und hatten zur Folge, dass ich mehrfach anrufen musste. Da ich hier nicht weiter kam, habe ich versucht, die Fragen im ChatBot online beantwortet zu bekommen… leider nur mit dem Erfolg, dass dieser Automatismus mich hier auf die Hotline verwies. Da beißt sich die Ratte in den Schwanz.

Nun. Nach Versuch 6 hat es geklappt. Und das Problem war 3 Minuten später behoben. Danke.

Das Problem zeigt aber auch, dass wir im Jahr 2023 noch ziemlich weit von tatsächlich guter digitaler Assistenz weit entfernt sind.

Gartenschau – kurze Runde in Bad Lippspringe2 Min. Lesezeit (ca.)

Wir haben Jahreskarten für das Gartenschau-Gelände in Bad Lippspringe und schauen immer mal wieder hier vorbei. So auch heute, Sonntag, für eine kurze Runde.

Momentan ist kein Aktionszeitraum, aber am Ende der Woche starten wieder die Sandwelten. An vielen Stellen auf dem Gelände sind dann Sandskulpturen zu sehen, die in liebevoller Kleinarbeit von Künster*innen gestaltet wurden und das Gartenschaugelände um viele kleine Höhepunkte bereichern.

Der Start der Sandwelten ist am 12. Mai 2023 und geht bis zum 9. Juli 2023. Unten im Beitrag gibt es einen Link zur Webseite mit allen Informationen zu Zeiten, Eintrittspreisen und Co..

An diesem Sonntagnachmittag waren bereits einige Skulpturen zu sehen. Damit ich nicht zu viel verrate, nur der Paderborner Dom in diesem Beitrag. Vielleicht kommen bei meinem nächsten Besuch weitere Fotos dazu. Eigentlich kann ich das vielleicht direkt wieder streichen, denn jetzt beginnt auch die Zeit, in der wir regelmäßiger auf dem Gelände herumspazieren werden. Gerade zu Zeiten der Feierabendkonzerte (ab Juni immer donnerstags) zieht es uns bei gescheitem Wetter auf die Adlerwiese.

Ein paar Bilder von der kurzen Runde

Alles zu den Sandwelten auf den Seiten der Gartenschau Bad Lippspringe

Die Kinder von Lügde1 Min. Lesezeit (ca.)

Ich sitze in einem Café. Eigentlich wollte ich zur Überbrückung von einer Wartezeit arbeiten. Eigentlich. Aber das muss ich erst loswerden.

Gestern habe ich eine Weile damit verbracht, die Dokumentation „Die Kinder von Lügde“ in der ZDF-Mediathek gesehen und das dort gesehene/gehörte lässt mich nicht los. Das Generalversagen der Behörden, die Eigenschutz-Mentalität und letztlich auch das Desinteresse der einzelnen Menschen ist ein unfassbares und widerwärtiges Zusammenspiel von Zufall, Ego, Ignoranz und Versagen.

Vielleicht erinnert Ihr Euch, vielleicht auch nicht: Auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen passierte über Jahrzehnte viel Grausames an Kindern – und nichts davon hätte passieren dürfen, sollen oder müssen. Wenn die zuständigen Behörden ihre Arbeit getan hätten.

Die Dokumentation arbeitet den Fall ein wenig auf. Ein Fall, der bereits im letzten Jahrtausend mit den gleichen Protagonisten startete und sich über die Jahrzehnte entwickelt hat. Mißbrauch in mehr als 1000 Fällen. Von einer einzelnen Person, die mehrfach an Jugendämter und Polizei gemeldet wurde … und bei der jede einzelne Stelle versagt hat.

Schaut Euch die Doku an. Mich hat sie zwei Sachen deutlich gelehrt: Jeder einzelne Mensch ist angehalten, mehr hinzusehen und zu handeln. Aber auch, dass Behörden und Ämter viel mehr geprüft und Versagen bis zur höchsten Stelle direkte Konsequenzen haben muss.

Twitter? Mastodon?48 sec Lesezeit (ca.)

Was passiert jetzt nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk? Weiß Musk selbst, was er wirklich alles verändern wird? Ich denke nicht.

Die Spekulationen, die Nachrichten und die Ankündigungen machen mir aber nicht viel Mut für die Plattform. Verifizierte Accounts sollen in den Tasche greifen und bezahlen, Content Moderatoren werden an ihrer Arbeit gehindert, Hass-Rede steigt wieder an und gebannte Profile sollen zurückkehren können … nur ein kleiner Ausschnitt aus dem, was in den letzten Tagen so passierte/an die Öffentlichkeit gelangte.

Ich beobachte das für mich erst mal weiter, bleibe noch auf Twitter aktiv. Für den Moment. Parallel beobachte ich Mastodon, eine dezentrale Alternative im Fediverse. Die ist für mich zwar aktuell nicht wirklich eine Alternative, aber sie könnte es werden. Auch das „Bluesky“-Projekt, einer Ausgründung aus Twitter heraus (und unter der Führung des Twitter-Gründers Jack Dorsey), beobachte ich hier als Alternative. Wir werden sehen.

„Mensch, Ludger“ – eine Rezension2 Min. Lesezeit (ca.)

Ich verfolge die Online-Aktivitäten von Ludger Freese schon viele, viele Jahre. Wahrscheinlich recht von Beginn an, denn ein bloggender Fleischermeister ist zu seinen Anfängen sehr schnell aufgefallen. Jetzt hat der umtriebige Visbecker sein erstes Buch mit Geschichten aus seinem Leben als Fleischermeister veröffentlicht … und ich habe mir das Werk angesehen.

Zugegeben, mit einer gedruckten Autobiografie eines Social-Media-affinen Fleischermeisters habe ich nicht wirklich gerechnet. Passt aber nach dem Lesen definitiv.

Ludger Freese beschreibt seinen Werdegang. Von der frühen Kindheit, mit allerlei Blödsinn und Schabernack, über Jugend, Ausbildung, Ehrenämter und vieles mehr, bis in das aktuelle Jahrzehnt.

Freese hat dabei Einiges zu stemmen. Ehrenämter, Auszeichnungen, Vorstände, Familie und irgendwann auch zu viel um die Ohren, aber zu wenig auf dem Konto. Im Buch zeigt er auf, wo seine Stärken und Schwächen waren, wie Probleme angegangen worden sind und auch, wo sie liegen blieben. Wie eine Insolvenz und die Aufgabe des elterlichen Betriebes unumgänglich wurde und mehr. Ein ehrliches Buch.

Die Jahrzehnte seines Schaffens mit vielen Facetten zeigt er auf, garniert mit jeweilig passenden Menüvorschlägen und ein paar Rezepten. Eine passende Auflockerung, zu dem tiefen Blick hinter die Kulissen eines Menschen im Fleischerhandwerk.

Meine Meinung zum Buch „Mensch, Ludger“

Das Buch wird Ludger Freese nicht leicht gefallen sein, auch wenn sich zwischen den Zeilen viel Spaß und ein launischer Geist lesen lässt. Blödsinn in der Kindheit, ein bisschen rebellisch in der Jugend, zielstrebig, ambitioniert in der Ausbildung und dem späteren Werdegang. Immer unterwegs, etwas für sich, das Umfeld und die Gemeinschaft zu erreichen. Das geht an Grenzen und die zeigt er auf. Rechnet auch ein wenig ab und zeigt neben der klaren Kante auch Enttäuschung, Liebe, Dankbarkeit und bittet um Entschuldigung.

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen. Es lässt sich leicht lesen, animiert zum schmunzeln, aber auch dazu, Entscheidungen, Menschen, Schaffen und Institutionen in Frage zu stellen. Eine erfrischende, wenn auch schmerzliche Offenheit über Höhen und Tiefen, Licht und Schatten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch für Ludger Freese etwas befreiendes hat und freue mich sehr, dass nach so viel schonungsloser, offener Ehrlichkeit, auch viel Dankbarkeit in dem Werk seinen Platz gefunden hat.

Um es kurz zu machen: Ich würde es noch mal kaufen.

Informationen zum Buch

  • „Mensch Ludger“
  • Autor: Ludger Freese
  • Umfang: 188 Seiten
  • Preis: 27,50 Euro
  • ISBN 9783755733195
  • Ludger Freese / Blog www.ludger-freese.de