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„Mensch, Ludger“ – eine Rezension2 Min. Lesezeit (ca.)

Ich verfolge die Online-Aktivitäten von Ludger Freese schon viele, viele Jahre. Wahrscheinlich recht von Beginn an, denn ein bloggender Fleischermeister ist zu seinen Anfängen sehr schnell aufgefallen. Jetzt hat der umtriebige Visbecker sein erstes Buch mit Geschichten aus seinem Leben als Fleischermeister veröffentlicht … und ich habe mir das Werk angesehen.

Zugegeben, mit einer gedruckten Autobiografie eines Social-Media-affinen Fleischermeisters habe ich nicht wirklich gerechnet. Passt aber nach dem Lesen definitiv.

Ludger Freese beschreibt seinen Werdegang. Von der frühen Kindheit, mit allerlei Blödsinn und Schabernack, über Jugend, Ausbildung, Ehrenämter und vieles mehr, bis in das aktuelle Jahrzehnt.

Freese hat dabei Einiges zu stemmen. Ehrenämter, Auszeichnungen, Vorstände, Familie und irgendwann auch zu viel um die Ohren, aber zu wenig auf dem Konto. Im Buch zeigt er auf, wo seine Stärken und Schwächen waren, wie Probleme angegangen worden sind und auch, wo sie liegen blieben. Wie eine Insolvenz und die Aufgabe des elterlichen Betriebes unumgänglich wurde und mehr. Ein ehrliches Buch.

Die Jahrzehnte seines Schaffens mit vielen Facetten zeigt er auf, garniert mit jeweilig passenden Menüvorschlägen und ein paar Rezepten. Eine passende Auflockerung, zu dem tiefen Blick hinter die Kulissen eines Menschen im Fleischerhandwerk.

Meine Meinung zum Buch „Mensch, Ludger“

Das Buch wird Ludger Freese nicht leicht gefallen sein, auch wenn sich zwischen den Zeilen viel Spaß und ein launischer Geist lesen lässt. Blödsinn in der Kindheit, ein bisschen rebellisch in der Jugend, zielstrebig, ambitioniert in der Ausbildung und dem späteren Werdegang. Immer unterwegs, etwas für sich, das Umfeld und die Gemeinschaft zu erreichen. Das geht an Grenzen und die zeigt er auf. Rechnet auch ein wenig ab und zeigt neben der klaren Kante auch Enttäuschung, Liebe, Dankbarkeit und bittet um Entschuldigung.

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen. Es lässt sich leicht lesen, animiert zum schmunzeln, aber auch dazu, Entscheidungen, Menschen, Schaffen und Institutionen in Frage zu stellen. Eine erfrischende, wenn auch schmerzliche Offenheit über Höhen und Tiefen, Licht und Schatten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch für Ludger Freese etwas befreiendes hat und freue mich sehr, dass nach so viel schonungsloser, offener Ehrlichkeit, auch viel Dankbarkeit in dem Werk seinen Platz gefunden hat.

Um es kurz zu machen: Ich würde es noch mal kaufen.

Informationen zum Buch

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