Bad Salzuflen – Meeresluft ohne Meer? 3 Min. Lesezeit (ca.)

Kürzlich waren wir in Bad Salzuflen. Einfach mal kurz raus, gemütlich zu einem Konzert (Beitrag folgt) und einfach mal wieder etwas anderes sehen.

Ich war früher schon mal hier in Bad Salzuflen. Damals hielt ich in unmittelbarer Nähe des Kurparks einen Vortrag, war ein wenig spät dran und hetze vom geparkten Auto direkt zum Vortrag. Frag mich nicht wo. Frag mich nicht worüber. Ich weiß es nicht mehr.

Damals bin ich ohne Stopp und ohne wirklichen Blick an den Gradierwerken vorbeigehuscht. 

Die beeindruckenden Gradierwerke fallen auf und prägen bereits seit Jahrhunderten das Stadtbild. Kein Wunder, dass sie eng mit der Identität der Stadt verbunden sind.

Das ErlebnisGradierwerk, das im Juli 2007 eröffnet wurde und zu den modernsten seiner Art in Europa zählt, ist ein beeindruckendes Bauwerk. 80 Meter lang ermöglicht es nicht nur einen Einblick in die Bauweise der Gradierwerke, sondern bietet auch einige Besonderheiten. 

Die Gradierwerke hier sind ursprünglich als Teil der Salzufler Saline entstanden. Die Konstruktion, hauptsächlich aus Holz und Schwarzdorn gefertigt, diente dazu, das salzhaltige Wasser verdunsten zu lassen und die Sole von Verunreinigungen wie Kalk und Eisenoxid zu befreien. Auf diese Weise wurde die Salzgewinnung effizienter und umweltfreundlicher, da weniger Holz beim Salzsieden benötigt wurde. 

Die Sole ([in stärkerem Maße] Kochsalz enthaltendes Wasser), die aus einer Tiefe von bis zu 1.000 Metern gewonnen wird, rieselt sowohl von außen als auch von innen über das Gradierwerk. 

Im Umfeld um und in den Gradierwerken selbst atmet man die salzhaltigere Luft ein – fast wie am Meer, nur konzentrierter. Dieser Nebel ist reich an vitalisierenden Mikropartikeln, die auf natürliche Weise die Durchblutung der Lunge und den Sauerstofftransport ins Blut anregen. Konzentrierter nimmt man diesen Nebel innerhalb des begehbaren Gradierwerkes wahr, und um ein Vielfaches in der Sole-Nebelkammer. 

Die ist, wie zuvor erwähnt, in dem ErlebnisGradierwerk angelegt und befindet sich am Ende des Ganges mit den Ruhe-Inseln. Hinter einer Glastür ist dann Nebel. Und zwar dichter Nebel. Kannst Du auf dem beigefügten Bild gut sehen. Mit einem farblich wechselnder Sternenhimmel und sanfter Musik, die zur Entspannung beiträgt, lässt es sich hier aushalten. Aber bitte nicht zu lang. 

Nett war es. Wieder etwas gelernt.

Informationen zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten findest Du unter https://www.staatsbad-salzuflen.de/a-gradierwerke-in-bad-salzuflen

Ein paar Bilder:

Gartenschau – kurze Runde in Bad Lippspringe2 Min. Lesezeit (ca.)

Wir haben Jahreskarten für das Gartenschau-Gelände in Bad Lippspringe und schauen immer mal wieder hier vorbei. So auch heute, Sonntag, für eine kurze Runde.

Momentan ist kein Aktionszeitraum, aber am Ende der Woche starten wieder die Sandwelten. An vielen Stellen auf dem Gelände sind dann Sandskulpturen zu sehen, die in liebevoller Kleinarbeit von Künster*innen gestaltet wurden und das Gartenschaugelände um viele kleine Höhepunkte bereichern.

Der Start der Sandwelten ist am 12. Mai 2023 und geht bis zum 9. Juli 2023. Unten im Beitrag gibt es einen Link zur Webseite mit allen Informationen zu Zeiten, Eintrittspreisen und Co..

An diesem Sonntagnachmittag waren bereits einige Skulpturen zu sehen. Damit ich nicht zu viel verrate, nur der Paderborner Dom in diesem Beitrag. Vielleicht kommen bei meinem nächsten Besuch weitere Fotos dazu. Eigentlich kann ich das vielleicht direkt wieder streichen, denn jetzt beginnt auch die Zeit, in der wir regelmäßiger auf dem Gelände herumspazieren werden. Gerade zu Zeiten der Feierabendkonzerte (ab Juni immer donnerstags) zieht es uns bei gescheitem Wetter auf die Adlerwiese.

Ein paar Bilder von der kurzen Runde

Alles zu den Sandwelten auf den Seiten der Gartenschau Bad Lippspringe

Die Kinder von Lügde1 Min. Lesezeit (ca.)

Ich sitze in einem Café. Eigentlich wollte ich zur Überbrückung von einer Wartezeit arbeiten. Eigentlich. Aber das muss ich erst loswerden.

Gestern habe ich eine Weile damit verbracht, die Dokumentation „Die Kinder von Lügde“ in der ZDF-Mediathek gesehen und das dort gesehene/gehörte lässt mich nicht los. Das Generalversagen der Behörden, die Eigenschutz-Mentalität und letztlich auch das Desinteresse der einzelnen Menschen ist ein unfassbares und widerwärtiges Zusammenspiel von Zufall, Ego, Ignoranz und Versagen.

Vielleicht erinnert Ihr Euch, vielleicht auch nicht: Auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen passierte über Jahrzehnte viel Grausames an Kindern – und nichts davon hätte passieren dürfen, sollen oder müssen. Wenn die zuständigen Behörden ihre Arbeit getan hätten.

Die Dokumentation arbeitet den Fall ein wenig auf. Ein Fall, der bereits im letzten Jahrtausend mit den gleichen Protagonisten startete und sich über die Jahrzehnte entwickelt hat. Mißbrauch in mehr als 1000 Fällen. Von einer einzelnen Person, die mehrfach an Jugendämter und Polizei gemeldet wurde … und bei der jede einzelne Stelle versagt hat.

Schaut Euch die Doku an. Mich hat sie zwei Sachen deutlich gelehrt: Jeder einzelne Mensch ist angehalten, mehr hinzusehen und zu handeln. Aber auch, dass Behörden und Ämter viel mehr geprüft und Versagen bis zur höchsten Stelle direkte Konsequenzen haben muss.

„Mensch, Ludger“ – eine Rezension2 Min. Lesezeit (ca.)

Ich verfolge die Online-Aktivitäten von Ludger Freese schon viele, viele Jahre. Wahrscheinlich recht von Beginn an, denn ein bloggender Fleischermeister ist zu seinen Anfängen sehr schnell aufgefallen. Jetzt hat der umtriebige Visbecker sein erstes Buch mit Geschichten aus seinem Leben als Fleischermeister veröffentlicht … und ich habe mir das Werk angesehen.

Zugegeben, mit einer gedruckten Autobiografie eines Social-Media-affinen Fleischermeisters habe ich nicht wirklich gerechnet. Passt aber nach dem Lesen definitiv.

Ludger Freese beschreibt seinen Werdegang. Von der frühen Kindheit, mit allerlei Blödsinn und Schabernack, über Jugend, Ausbildung, Ehrenämter und vieles mehr, bis in das aktuelle Jahrzehnt.

Freese hat dabei Einiges zu stemmen. Ehrenämter, Auszeichnungen, Vorstände, Familie und irgendwann auch zu viel um die Ohren, aber zu wenig auf dem Konto. Im Buch zeigt er auf, wo seine Stärken und Schwächen waren, wie Probleme angegangen worden sind und auch, wo sie liegen blieben. Wie eine Insolvenz und die Aufgabe des elterlichen Betriebes unumgänglich wurde und mehr. Ein ehrliches Buch.

Die Jahrzehnte seines Schaffens mit vielen Facetten zeigt er auf, garniert mit jeweilig passenden Menüvorschlägen und ein paar Rezepten. Eine passende Auflockerung, zu dem tiefen Blick hinter die Kulissen eines Menschen im Fleischerhandwerk.

Meine Meinung zum Buch „Mensch, Ludger“

Das Buch wird Ludger Freese nicht leicht gefallen sein, auch wenn sich zwischen den Zeilen viel Spaß und ein launischer Geist lesen lässt. Blödsinn in der Kindheit, ein bisschen rebellisch in der Jugend, zielstrebig, ambitioniert in der Ausbildung und dem späteren Werdegang. Immer unterwegs, etwas für sich, das Umfeld und die Gemeinschaft zu erreichen. Das geht an Grenzen und die zeigt er auf. Rechnet auch ein wenig ab und zeigt neben der klaren Kante auch Enttäuschung, Liebe, Dankbarkeit und bittet um Entschuldigung.

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen. Es lässt sich leicht lesen, animiert zum schmunzeln, aber auch dazu, Entscheidungen, Menschen, Schaffen und Institutionen in Frage zu stellen. Eine erfrischende, wenn auch schmerzliche Offenheit über Höhen und Tiefen, Licht und Schatten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch für Ludger Freese etwas befreiendes hat und freue mich sehr, dass nach so viel schonungsloser, offener Ehrlichkeit, auch viel Dankbarkeit in dem Werk seinen Platz gefunden hat.

Um es kurz zu machen: Ich würde es noch mal kaufen.

Informationen zum Buch

  • „Mensch Ludger“
  • Autor: Ludger Freese
  • Umfang: 188 Seiten
  • Preis: 27,50 Euro
  • ISBN 9783755733195
  • Ludger Freese / Blog www.ludger-freese.de

Star Trek – da war mal was2 Min. Lesezeit (ca.)

Ich bin mir nicht sicher, wann ich das erste Mal etwas von Star Trek gesehen habe, aber es war definitiv eine Folge der Original Serie Enterprise. Captain Kirk, Spock, Scotty und Co. haben mich dabei nicht von Anfang an in ihren Bann gezogen – erst viel später, als „The Next Generation“ mit Captain Picard auf der Brücke der NCC 1701 tätig waren, fing ich an, das Star Trek Universum zu mögen.

Langsam und Stück für Stück sah ich so ziemlich alles, was das Star Trek zu bieten hatte. Die Filme, die Serien (jupp, alle und jede Folge) und manches davon im Laufe der Jahre auch doppelt.

Die beste Folge für mich war dabei eine Doppelfolge – „Gestern, heute, morgen“ (Originaltitel: All Good Things) aus der Raumschiff Enterprise – das nächste Jahrhundert Serie. Den besten Film – ich glaube der aktuell vorletzte „Star Trek: Into Darkness“.

Ein Fan? Nein. Ich war nie wirklicher „Fan“. Das Wort hat für mich mittlerweile auch einen faden Beigeschmack bekommen, wenn auch aus einem anderen Kontext heraus. Da hat jemand wirklich ganze Arbeit geleistet (Gratuliere).

Ich mag manche Sachen aus Star Trek und schaue mir einiges dazu gerne dazu an. So auch die neue Serie „Star Trek: Discovery“, die jetzt neu auf Netflix läuft, oder letztens die Dokumentation „For the love of Spock“. Übrigens eine sehr liebevolle Dokumentation über den Spock-Darsteller Leonard Nimoy.

Nein, ich bin kein „Fan“, aber ein paar nicht ganz so alltägliche Begegnungen mit Star Trek hatte ich dennoch.

Zum Beispiel habe ich mal ein paar Minuten mit William Shatner aka Captain James T. Kirk zusammen auf einem Schiff geplaudert, Cocktails getrunken (ich zumindest) und über die Sternenflotte gefachsimpelt. Echt. Damals (1997) habe ich nebenbei für AOL als Scout im Spieleforum und ein paar andere Spieleforen im Internet und auf AOL geschrieben und Spiele getestet. Auf Einladung des Spiele-Herstellers bzw. deutschen Vertriebs bin ich damals nach Köln gefahren und durfte an der Deutschland-Premiere/Presse-Veröffentlichung des PC-Spiels „Star Trek: Starfleet Academy“ teilnehmen. Dazu hatte man eines der Rhein-Schiffe gemietet, mit Star Trek Kulissen umgebaut, Personal mit Uniformen eingekleidet und vieles mehr. Star Trek Feeling halt – und als Stargast präsentierte William Shatner das Spiel direkt vor Ort und stand als Gesprächspartner zur Verfügung. Bei typisch bunten Star Trek Cocktails ließ ich die Gelegenheit nicht ungenutzt und was soll ich sagen? Nett war´s.

Viele Jahre später gab es einen weiteren netten Star Trek Moment für mich – eine frühmorgendliche Premiere des (damals) neuen Films. Auf Einladung (und nötigem Kaffee) sah ich den Film „Star Trek: Into Darkness“ morgens um 06.30 Uhr in einem Kino in Berlin. Ich war eh da (wegen der re:publica 2013) und am Abend vorher lud mich Thomas zu der Early Bird Twitter Preview ein. Ein weiterer cooler Moment und eine weitere Geschichte wert.

Mal schauen, was das Star Trek Universum noch so zu bieten hat. Im Moment jedenfalls freue ich mich, dass es mit der neuen Serie weiter geht. Immerhin freuen sich bereits Generationen, vielleicht geht es ja noch ein paar Generationen so weiter.