Nächster Tag und wieder ein Blick auf das, was sich in den vergangenen 24 Stunden im kommunalen Wahlkampf der Gemeinde getan hat. 

Im Westfalen-Blatt gab es nichts neues zum Wahlkampf zu lesen. In der Lippischen Landeszeitung liest man heute den Hinweis auf den “Roten Grill” der SPD am Samstag.

Kaum zu glauben, aber wahr: Die SPD Schlangen hat ihren Facebook-Account wiederentdeckt und zumindest die anstehenden Termine für den “Roten Grill” auch hier gepostet. Die Termine für heute und morgen sind also nun auch hier zu lesen. 

Auf der Internetseite nach wie vor nicht, da ruht der Informationsfluss seit dem kurzen Aufflackern an einem Tag im Juli. 

Auf Instagram teilt man ein Reel vom Landtagsabgeordneten zu rechtsextremen Straftaten in NRW (guter Beitrag) und eins zur LIDL-Deutschtlandtour, die auch durch Lippe und Schlangen führt (natürlich ohne LIDL zu erwähnen, Werbung und so) und verweist auf den heutigen Termin des roten Grills in der Rosenstraße. 

Für SPD Schlangen Verhältnisse ein wahres Feuerwerk an Informationen. Und allesamt ohne auch nur einen Satz über die inhaltliche Ausrichtung ihrer Politik in Schlangen zu thematisieren. 

Die PARTEI macht gut weiter mit der Kandidat*innen-Vorstellung. Sowohl auf Facebook, wie auch auf Instagram findet sich wieder ein neuer Kandidat, inkl. thematischer und persönlicher Vorstellung. Prima. Alle Kandidaten stehen auch auf der Internetseite und stellen sich vor. Gut gemacht, die PARTEI. Danke. Während die anderen ihre Kandidaten nur zeigen, füllt die PARTEI es mit eben den persönlichen Inhalten. Der Unterschied.

Die Grünen sind ebenfalls fleißig. Auf Instagram informieren sie über die anstehenden Termine, eine Esel-Tour am Samstag (23.08.) und ihre Info-Stände. Am 30. August ab 10:00 Uhr in Oesterholz (Dorfbrunnen), am 5. September vor dem Rewe (ab 17:00 Uhr) sowie am 6. September ab 10:00 Uhr am Rewe. Auch in den Stories tut sich immer mal wieder etwas, wie auch hier ein Hinweis auf das Radrennen. Einen Teil der vergangenen Stories setzt man in die Highlights. Schön für Menschen, die nicht immer und regelmäßig hereinschauen. Gut gemacht. 

Ebenfalls gut: Die Internetseite wächst weiter an. Der aktuellste Beitrag beschäftigt sich mit der Ausrichtung/dem Wahlprogramm der Grünen in Schlangen zum Thema „Gesellschaft und Beteiligung“. Wie auch bei Mobilität und Verkehr sind sie hier sehr klar mit dem Leitbild und vermitteln den Eindruck von gesellschaftlichem Anspruch und moralischer Klarheit. Die Grünen Schlangen setzen demnach stark auf Solidarität, Demokratie, Inklusion. Das ist sympathisch und kann in einer heterogenen Gemeinde wie Schlangen Vertrauen schaffen. Aber auch hier weiterhin: Finanzierung, Organisation und Priorisierung bleiben für mich unklar und ich kann nicht abschätzen, wie viel davon realistisch in der kommenden Wahlperiode umgesetzt werden kann. 

CDU: nix. nada. niente. nothing. 

Freie Wähler: nix. nada. niente. nothing. 

AfD: außer der Sachbeschädigung weiterhin nichts. Aber: Was sollte da auch kommen? By the Way ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen, dass die Sachbeschädigung auch drei Tage später noch weiter Bestand hat. Shame on you! 

Die Bürgermeister-Kandidaten

Marcus Püster: nix. nada. niente. nothing. Also inhaltlich. Posts über aktuelle Geschehnisse/Info in der Funktion als aktueller Bürgermeister kommen immer mal Posts. 

Dr. Ralf Köster: Ein Post und Aufruf zum anständigen Verhalten mit Wahlplakaten. In der Sache gut, im Aufruf “Ich rufe alle auf …  umgehend einzustellen“ … verständlich, aber in der Formulierung albern. 

Ein anderer Beitrag zur Windkraft-Investition durch die Verwaltung geht erstmal in eine andere Richtung. Leser*innen könnten annehmen, es gehe tatsächlich um die aktuelle Debatte zur Fundtierunterbringung – zumal der Kandidat selbst diesen Bezug in den ersten Zeilen aufgreift. 

Hintergrund: Der aktuelle Partner für die Funtierunterbringung hat den Vertrag mit der Gemeinde Schlangen zum Ende des Jahres gekündigt. Es braucht also eine neue Partnerschaft. Diese wird mit dem Tierheim Detmold eingegangen. Was Dr. Ralf Köster auszusetzen hat, kann man nur reinlesen. Was er statt einer neuen Partnerschaft für den Umgang mit solchen Tieren vorschlägt, bleibt auch offen. 

Aber was wichtiger ist: In Wahrheit nutzt er das Thema lediglich als rhetorischen Aufhänger, um dann zu einem ganz anderen Fall (Windrad-Projekt) zu springen, und bleibt in polemischen Zuspitzungen. “über den Tisch gezogen“, „totgerittenes Pferd“ zeigen deutlich: Den GWS und den Fachabteilungen unterstellt er Naivität und mangelnde Fachkompetenz. Sarkasmus, Metaphern, Polemik. Statt prüfbarer Quellen oder Fakten. Die Vergleiche mit Märchen (Aschenputtel, „Märchenstunde“) oder Donald Trump („Great Deal“) sind rhetorisch auffällig und amüsieren sicher ein paar Lesende, sind aber auch ablenkend. Sie transportieren den Tonfall einer Glosse, nicht die Argumentation eines Bürgermeisterkandidaten, der für sich Seriosität beanspruchen will.

Für einen Wahlkampftext mag das unterhaltsam wirken, doch es birgt die Gefahr, nicht ernst genommen zu werden. Bürger*innen erwarten bei komplexen Themen wie Gemeindewerken oder Energiewirtschaft eine sachliche Bewertung und eine klarere, faktenbasierte Analyse. Mit Bezug auf Ratsbeschlüsse, wirtschaftliche Daten und realistische Zukunftsszenarien.

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