So konnte es einfach nicht bleiben: Schon lange auf der Liste, aber bislang nicht geschafft – ein Ausflug zum Aussichtsturm Pyramidenkogel. Mich persönlich reizen immer Plätze, die mehr zu bieten haben. Geschichte, Ausblick, Möglichkeiten zu lernen. Einer dieser Orte ist der Pyramidenkogel in Kärnten, Österreich. Dieser 100 Meter hohe Aussichtsturm, der auf dem 851 Meter hohen Pyramidenkogel thront, bietet nicht nur atemberaubende Aussichten, sondern ist auch ein (für mich) faszinierendes Beispiel moderner Architektur.
Meine Eindrücke von unserem Besuch auf dem Pyramidenkogel.
Die Geschichte des Pyramidenkogels: Vom Holzturm zum modernen Wahrzeichen
Der Pyramidenkogel hat eine lange Geschichte als Aussichtspunkt. Bereits 1950 wurde hier ein einfacher Holzturm errichtet, der den Besuchern einen ersten Überblick über die Umgebung bot. Dieser erste Turm war 27 Meter hoch und diente fast zwei Jahrzehnte als beliebtes Ausflugsziel. Doch die Zeit blieb nicht stehen, und so wurde 1968 ein neuer, modernerer Aussichtsturm aus Stahlbeton gebaut, der bis 2012 Bestand hatte. Der alte Turm wurde im Volksmund „Schwammerl“ genannt, da seine Form an einen Pilz erinnerte.
Mit den Jahren war jedoch auch dieser Turm in die Jahre gekommen, und die Entscheidung fiel, einen neuen Turm zu errichten, der nicht nur als Aussichtspunkt, sondern auch als architektonisches Highlight dienen sollte. Der aktuelle Turm wurde 2012/2013 erbaut und ist eine beeindruckende Kombination aus Holz und Stahl, die durch ihre elegante, schraubenförmige Struktur besticht.
Architektur und Design: Ein Meisterwerk aus Holz und Stahl
Das Design des neuen Pyramidenkogel-Turms stammt vom Architekturbüro Markus Klaura und Dietmar Kaden aus Klagenfurt. Der Turm besteht aus 16 riesigen Brettschichtholzpfählen, die die vertikalen Lasten tragen. Diese Holzpfähle werden von zehn elliptischen Stahlringen und 80 Diagonalstreben stabilisiert, was dem Turm seine charakteristische, dynamische Form verleiht.
Mit einer Gesamthöhe von 100 Metern und mehreren Aussichtsplattformen auf verschiedenen Höhen bietet der Turm nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern ist auch ein architektonisches Wunderwerk. Die Aussichtsplattformen befinden sich in Höhen von 64,16 bis 70,56 Metern, was euch ermöglicht, die Landschaft aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben.
Der Ausblick: Ein Panorama der Superlative
Einer der Hauptgründe, den Pyramidenkogel zu besuchen, ist zweifellos der atemberaubende Ausblick. Von den Plattformen des Turms habt ihr einen ungestörten Blick über den Wörthersee, das Keutschacher Seental und die umliegenden Berge. Besonders beeindruckend ist der Blick bei klarem Wetter, wenn die Weitsicht bis zu den Hohen Tauern reicht.
Die Rutsche: Adrenalinkick auf dem Rückweg
Eine Besonderheit des Pyramidenkogel-Turms ist die Rutsche, die von der obersten Aussichtsplattform bis zum Boden führt. Mit einer Länge von 120 Metern und einem Höhenunterschied von 52 Metern ist sie die höchste geschlossene Gebäuderutsche Europas. Ich muss zugeben, dass ich anfangs etwas zögerlich war, diese Rutsche auszuprobieren, doch schließlich konnte ich der Versuchung nicht widerstehen – und: ich hatte bezahlt 🙂 5 Euro kostet die Rutscherei.
Der Rutschvorgang ist rasant. Auf einem speziell dafür vorgesehenen Rutschtuch/einem Sack, in dem die Füße in eine Art Tasche gesetzt werden, sitzend, wird man mit einer beachtlichen Geschwindigkeit durch die Kurven geschleudert. Das Adrenalin schießt in die Höhe, und nach etwa 20 Sekunden landet man wieder sicher am Boden. Für alle, die ein wenig Nervenkitzel mögen, ist diese Rutsche definitiv ein Muss!
Praktische Tipps für den Besuch
Beste Besuchszeit: Ich empfehle, den Turm entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag zu besuchen. So vermeidet ihr nicht nur die großen Menschenmengen, sondern habt auch das beste Licht für Fotos.
Wetterbedingungen: Ein klarer, sonniger Tag ist ideal für einen Besuch, da ihr dann die beste Sicht habt. Bei Nebel oder Regen lohnt sich der Besuch weniger, da die Weitsicht stark eingeschränkt ist.
Anreise und Parken: Der Aussichtsturm ist etwa 30 Minuten von Klagenfurt entfernt und gut mit dem Auto erreichbar. Es gibt mehrere Parkplätze am Fuß des Turms, doch diese können besonders an Wochenenden und in der Hochsaison schnell voll sein.
Eintritt und zusätzliche Kosten: Der Eintritt zum Turm ist nicht ganz günstig, aber das Erlebnis ist es definitiv wert. Wenn ihr die Rutsche nutzen möchtet, müsst ihr dafür einen kleinen Aufpreis bezahlen. Wenn Ihr länger in der Gegend seid und mehr unternehmt, schaut Euch unbedingt die Kärten Card an. Mit ihr ist der Besuch hier (ohne Rutschen) auch inklusive.
Fazit: Ein Erlebnis
Der Besuch des Pyramidenkogels war für mich sicher ein Highlight der Zeit in Kärnten 2024. Die Kombination aus Architektur, spektakulärem Ausblick und aufregender Rutsche macht diesen Ort zu einem Erlebnis, von dem ich gern erzähle. Ob ihr nun Architekturbegeisterte seid, nach einem schönen Fotospot sucht oder einfach nur einen Tag in der Natur verbringen möchtet – der Pyramidenkogel hat für jeden etwas zu bieten.
Noch ein paar Bilder
p.S.: Geocaching am Aussichtsturm Pyramidenkogel
In direkter Nähe liegt z.B. „Der NEUE Turm… Traditioneller Cache
GC4CE3F “ 🙂
Der Beitrag hier ist Teil einer Reihe über Kärnten/Österreich
Möglicherweise hast Du die Beiträge bisher nicht gesehen, aber wahrscheinlich gibt es mehrere Beiträge, die sich mit dem Thema Kärnten/Österreich beschäftigen. Das liegt daran, dass ich gewöhnlich mindestens 1-2 pro Jahr genau dorthin fahre. Einige Erlebnisse, Eindrücke und Co. halte ich hier fest.
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