Geocaching ist für viele eine faszinierende Mischung aus Outdoor-Abenteuer und digitaler Schatzsuche. Ein Aspekt des Geocachings, der immer wieder für Begeisterung sorgt, aber auch Fragen aufwirft, sind sogenannte Travelbugs.

Da ich in der letzten Woche auf der Rückfahrt von einem Termin mal wieder über einen gestolpert bin und ihn mit auf die weitere Reise genommen habe, möchte ich in diesem Beitrag aus meiner Sicht erklären, was ein Travelbug ist, wie er funktioniert und warum diese kleinen Objekte eine so wichtige Rolle beim Geocaching spielen.

Gleichzeitig gebe ich dir ein paar Tipps, was du tun solltest, wenn du einen Travelbug findest. Aber falls Du selbst auf Geocaching-Touren gehst, weißt Du das sicher. Und klar: Der Beitrag hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Was ist ein Travelbug?

Ein Travelbug, wörtlich übersetzt „Reisewanze“, ist mehr als nur ein gewöhnlicher Gegenstand. Es handelt sich um ein Trackable, also einen kleinen Gegenstand, der durch Geocaches auf der ganzen Welt reist und dabei verfolgt werden kann. Jeder Travelbug hat einen einzigartigen Tracking-Code. Wenn ich einen Travelbug finde, logge ich diesen Code auf der Geocaching-Website oder in der App und kann dann sehen, wo er schon überall gewesen ist und welches Ziel er verfolgt.

Travelbugs gibt es in vielen verschiedenen Formen: Es kann sich, zum Beispiel, um kleine Anhänger handeln, um Plaketten, um besondere Gegenstände, die an persönliche Erinnerungen oder Reisen geknüpft sind. Was alle Travelbugs gemeinsam haben, ist die Idee, dass sie von Geocacher zu Geocacher weitergegeben werden (indem sie hinterlassen werden) und so eine Reise antreten, oder von Geocachern aus aller Welt entdeckt zu werden (discovered).

Die Mission eines Travelbugs

Was ich an Travelbugs eine nette Sache finde, ist die Idee, dass sie eine Mission haben können. Manche Besitzer eines Travelbugs legen zum Beispiel fest, welches geografische Ziel ihr Travelbug erreichen soll. Das könnte ein bestimmter Ort sein – wie das Geburtsland des Fußballhelden, ein symbolträchtiger Ort wie der Eiffelturm in Paris, ein Ort zu dem man selbst mal reisen möchte oder, oder oder. Andere Travelbugs haben weniger konkrete Ziele und sollen einfach nur möglichst viele Orte oder Länder bereisen, oder vielleicht eine bestimmte Anzahl von Reisekilometern haben. Den Zielen sind hier wenig Grenzen gesetzt.

Wenn ich einen Travelbug finde, schaue ich mir immer genau an, was seine Mission ist.

Auf der Geocaching-Website gibt es dazu oft eine kleine Beschreibung. Diese Missionen machen das Ganze (für mich) spannender, denn als Finder kann ich dazu beitragen, den Travelbug seinem Ziel näherzubringen.

Aktuell, am 11.09.2024 befinden sich nur zwei Travelbugs in meinen Händen. Der eine soll bald wieder in seine Heimat gelangen (Österreich), der andere befindet sich auf seiner Reine um die Welt und ist in Frankreich gestartet. Den letztgenannten habe ich im Kreis Höxter aufgenommen. Er lag hier in diesem Travelbug-Hotel.

Wie funktioniert das Tracking?

Sobald ein Travelbug aktiviert ist, kann seine Reise beginnen. Der Besitzer oder die Besitzerin registriert den Travelbug auf der Geocaching-Website, wo auch der Tracking-Code hinterlegt wird. Dieser Code ist der Schlüssel zu der gesamten Reise des Bugs. Wenn ich also einen Travelbug finde, gebe ich den Code auf der Plattform ein und kann so nachverfolgen, welche Stationen er bereits durchlaufen hat.

Es gibt viele Beispiele von Travelbugs, die es auf unglaubliche Entfernungen geschafft haben – von einem Cache in Deutschland bis nach Australien oder Japan. Jeder Schritt auf dieser Reise wird dokumentiert und kann von allen Geocachern eingesehen werden.

Was passiert, wenn ich einen Travelbug finde?

Einen Travelbug zu finden ist immer irgendwie cool. Doch was mache ich, wenn ich auf einen Travelbug stoße? Meine Grundregeln, die ich dabei immer befolge:

  1. Überprüfen der Mission: Zunächst schaue ich auf der Geocaching-Website nach, was das Ziel des Travelbugs ist. Wenn ich dieses Ziel unterstützen kann, nehme ich ihn mit und bringe ihn in einen passenden Cache. Sollte ich den Bug nicht weiterhelfen können, lasse ich ihn im Cache zurück, damit andere Geocacher ihn aufnehmen können. Außerdem könnte es auch sein, dass ich nur „entdecken“ kann oder soll – also entsprechend eintrage, aber nicht mitnehme.
  2. Travelbug loggen: Sobald ich den Travelbug gefunden habe, logge ich ihn auf der Geocaching-Website. Dort gebe ich den Tracking-Code ein und füge, wenn gewünscht, ein Foto von mir und dem Travelbug hinzu. So bleibt die Reise des Travelbugs nachvollziehbar und seine Besitzer sehen, wo er sich gerade befindet.
  3. Weiterreisen lassen: Das Wichtigste bei vielen (nicht allen) einem Travelbug ist seine Bewegung. Er soll möglichst viele Orte besuchen, und daher bringe ich ihn so bald wie möglich zu einem anderen Cache. Es ist wichtig, den Bug nicht zu lange bei sich zu behalten, damit seine Reise nicht ins Stocken gerät.
  4. Rückmeldung an den Besitzer oder die Besitzerin: Oft ist es eine nette Geste, dem oder der Eigentümer eine kurze Nachricht zu hinterlassen.

Trackables für Autos und Rucksäcke

Nicht nur Travelbugs können durch die Welt reisen, auch sogenannte Trackables für Autos oder Rucksäcke sind sehr beliebt. Diese speziellen Trackables können an Autos, Rucksäcken oder anderen Gegenständen befestigt werden. Sie werden dann, ähnlich wie Travelbugs, durch andere Geocacher getrackt. Diese Idee finde ich auch interessant, da so selbst mein Auto oder mein Rucksack Teil des Geocaching-Abenteuers wird. Andere Geocacher können den Code entdecken, ihn loggen und so die Reise eines Gegenstandes verfolgen, der mich persönlich begleitet.

Fazit: Travelbugs sind cool

Travelbugs erweitern für mich das Geocaching-Abenteuer. Durch die Möglichkeit, einen Gegenstand auf Reisen zu schicken und seine Route zu verfolgen, wird Geocaching nicht nur reduziert auf die globale, interaktive Schatzsuche. Ob mit einer klaren Mission oder einfach nur zum Spaß – jeder Travelbug erzählt seine eigene Geschichte.

Ich freue mich immer wieder, wenn ich einen Travelbug auf meinen Touren entdecke und zu seiner Reise beitragen kann.

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