Drauflos geplaudert #10 – Danke und Gelerntes

Die letzten Jahre waren nicht gerade einfach für mich. In vielerlei Hinsicht und ich habe daraus unheimlich viel gelernt. Unteranderem, dass ich mir Pausen einräumen muss um meinen Kopf frei zu bekommen, oder zumindest stückweise freier. Die vergangenen Jahre und die Erlebnisse, die Enttäuschungen und Hindernisse lassen oftmals ein Gedankenkarussell in Dauerschleife fahren. Inklusive der der Ansage „Die nächste Fahrt geht rückwärts“. Reisen im Allgemeinen, im beruflichen Kontext, aber gerade die Schottland-Touren der letzten Jahre helfen mir extrem dabei. Es ist eine Art temporären Ausbrechens. Zur Ruhe kommen. Aus dem Alltag aussteigen. Neue Sachen sehen, lernen, ablenken. 

Die letzte Tour auf die Orkneys und den hohen Norden Schottlands hat mich wieder ein Stück weiter gebracht und ich bin sehr dankbar dafür.

Dankbar natürlich für die unheimlich schönen Eindrücke und die Natur Schottlands, die Erfahrungen der Momente, die Ruhe und das, was ich dort alles Neues lernen durfte. Die Kultur, Geschichte und vor allem die Hingabe, mit der hier alles erhalten und wiederentdeckt wird ist etwas, wo von ich gar nicht genug bekommen kann.

Auf die Frage „Kannst Du Dir vorstellen, eines Tages nicht mehr zurück zu fliegen“ kann ich nur sagen: Das wird die Zeit zeigen. Aber, tatsächlich beschäftige ich mich mit dem Gedanken. Recht konkret sogar. Mal schauen, was die Zeit so mit mir macht und was in der näheren Zukunft so auf mich zu kommt. Einige Jahre kann ich sowieso noch nicht weg. Versprechen … und an die halte ich mich.

Aber: Ich bin auch Menschen und Unternehmen sehr dankbar für das, was ich in Schottland erleben darf und durfte. In aller erster Linie und ganz Vorne in der Reihe steht Wilfried. Wilfried Klöpping aká der Schottland Berater. Wilfried stand und steht mir bei allen Planungen und der Organisation immer mit allem was er hat zur Verfügung. Organisiert Tickets, wenn es keine mehr gibt. Strukturiert meine Wünsche und Vorstellungen und stellt sein Netzwerk zur Verfügung. Danke Dir, Wilfried. Es ist großartig, einen solchen Partner an seiner Seite zu wissen.

Rabbie‘s. Ich liebe die Touren mit dieser (für mich) einzigartigen Firma für Touren in Schottland, Irland und England (und bald auch in anderen Ländern wie Spanien, Frankreich und Portugal). Wie der Claim „Go beyond the guidebooks“ unter dem Logo verspricht, ist es auch. Die kleinen – maximal 16 Personen fassenden – Busse ermöglichen genau das. Neben den Standard-Orten die man mit Reisebussen in Schottland erreichen kann, fährt rabbie‘s auch die engsten Single-Roads und führt Dich zu den Plätzen, die für die großen Busse unerreichbar sind. Die Guides sind trainiert, eloquent, brillante Geschichtenerzähler und unglaublich Fakten- und Geschichtssicher. Bei jeder Tour die ich bislang mitmachen durfte hatten wir charmante, sympathische Guides, die noch dazu flexibel auf die Wünsche und Möglichkeiten der Gruppe eingegangen sind. Großartig, wirklich. Das habe ich noch nirgendwo anders so erlebt. Vielen Dank, rabbie‘s. Ihr macht einen tollen Job und ich fühle mich immer wie zu Hause bei Euch an Bord.

Das Konzept B&B. In meinem normalen Alltag verbringe ich viel Zeit in Hotels. Tollen Hotels zum Teil. Immer wieder schön. Dennoch liebe ich das Konzept von B&B Unterkünften um ein deutliches mehr. Das Persönliche, der schnelle Kontakt zu den Gastgebern, die besseren und manchmal eher „geheimen“ Tipps, das liebevolle Frühstück und die meist nett eingerichteten Zimmer. Es gefällt mir, nicht irgendein anonymer Gast mit einer Zimmernummer zu sein. Auf der letzten Reise besonders hervorzuheben, das Hildeval B&B in Kirkwall (das beste Full Scottish Breakfast das ich je gegessen habe) und das Rosslyn Cottage B&B in Ullapool. So charmante Gastgeber und so viel liebevolle Gastfreundlichkeit, vielen lieben Dank.

Der Gastfreundschaft in Schottland. Ich kenne viele Orte in verschiedenen Ländern und oft bin ich auf wirklich tolle Gastfreundschaft gestoßen. So umfassend wie hier allerdings nirgendwo. Egal wo, wann oder zu welcher Gelegenheit treffe ich hier nur freundliche und gastfreundliche Menschen. Ob es der Taxifahrer ist, der seinen Preis nicht zur Gänze haben möchte, weil wir gerade kein Kleingeld parat hatten … das Personal vor und in der Tram, der Busfahrer der mich mal einfach so mitnahm, weil ich nicht so schnell an mein Geld kam, die Hosts in den Bed & Breakfast Unterkünften, Tourguides, Shopangestellte … Hammer. Ehrlich. Nirgendwo anders so erlebt. Danke, Gastfreundliches Schottland.

Neues gelernt habe ich dazu ebenfalls eine Menge. Über Geschichte, die Natur, Schottland an sich, Kultur, Essen, Trinken und viele, kleine neue Stories. So ist die einzige richtige Antwort in Zukunft für mich, wenn mich jemand die typische Frage „How are your doing?“ stellt nicht mehr „Fine“ oder die sonst erwartete Antwort, sondern: „Living a Dream“… zumindest, wenn ich mich in Schottland befinde…. 

… und auch das Bild bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf: Die Frage nach dem Wappentier Schottlands … Dem Einhorn. Warum das Einhorn? Nun, Seanas Theorie nach ist die Wahl klar: Weil es eines der wenigen Tiere ist das Löwen töten kann… und drei Löwen wollte Schottland schon immer besiegen… Das Bild was ich aber wohl nie mehr vergesse: Was, wenn die Legende der Einhörner tatsächlich war ist … es sie früher gab? Und es schlicht nur behaarte Nashörner waren? Hey, mal ernsthaft … das ist so naheliegend, dass es mir einen innerlichen Lachanfall nach dem Nächsten verschaffte. Lang leben Einhörner. Behaarte, pummelige, Nashörner. Ein ganz neues Bild. Ich feiere Seana.

Aber: ich habe auch für mich persönlich viel gelernt. Durch die Ruhe und dem Ausbrechen aus dem Alltag sind mir weitere Fragen beantwortet worden. Ich komme tatsächlich langsam zur Ruhe. Nach dem Disneyland Kurz-Tripp war für mich schon vieles viel klarer. Bis dahin hatte ich zu den Erlebnissen in der Vergangenheit immer wieder das Problem in meinem Umgang mit diversen Dingen gesucht und erst durch einen Dialog während des Trips erkannt, dass dem nicht wirklich oder allein so ist. Ich nicht das Problem bin, sondern ein paar Menschen in ihrem so tiefsitzende Probleme haben, dass sie einfach nicht anders handeln können. Traurig, aber für mich eine sehr befreiende Sache, auch wenn sie nicht weniger schmerzhaft ist. In der Zeit in Schottland wiederum habe ich weiter erkannt: Menschen verändern sich und ihr Verhalten nur dann, wenn ihnen selbst bewusst wird, was sie tun – selten durch äußeren Einfluss. Das ist zwar etwas, was ich mir schon immer so vorgestellt habe, aber nie wirklich verstanden habe, da ich hier für mich anders ticke. 

So hat mir Schottland auch bei dieser Reise einiges beigebracht. Demut, Dankbarkeit, mich von einigem aus der Vergangenheit zu lösen, mich auf neues zu konzentrieren, offen für spannendes zu sein, keine Zeit mehr an Menschen zu verplempern die es nicht zu würdigen wissen, meine Ruhe und Stärken in mir selbst wieder zu finden und viel, viel mehr. 

Danke, für so viel mehr, als ich es sagen kann.

Macht es Euch schön

Thorsten

Drauflos geplaudert #9 – die letzten Tage in Schottland

… letzter Tag. Uff. 

Da sind wir schon wieder auf der Rückreise. Die Übernachtung in Ullapool war super, ich habe geschlafen wie ein Stein und gefrühstückt, wie ich es so gerne mache. Full Scottish. Großartig. Sehr zufrieden besteige ich den Bus.

Mit unseren kleinen Stopps beginnen wir nach einer Weile in Tarvies für nen Kaffee, um nicht weit davon zu den Rogie Falls zu gehen. Beeindruckende Wasserfälle, die nicht natürlich, sondern bei einem Unfall bei den Sprengarbeiten für eine der Wassersperren zur Energieversorgung entstanden sind. Über den rauschenden Fällen ist eine Hängebrücke gespannt und die Aussicht schlicht gewaltig. 

Danach geht es zu den Clava Cairns …Einer Sammlung von Hügelgräbern aus der Bronzezeit, umgeben von Steinkreisen. Mehr als 4000 Jahre alt, in einem kleinen Wald (der damals noch nicht da war, die Bäume wurden erst viel später gepflanzt). Denkt man sich mal die Menschen hier weg, wäre der Ort magisch. Mystisch ist er auch so. Bestätigt ist die Geschichte zwar nicht, aber dieser Ort soll der Autorin der Buchvorlage zur Serie „Outlander“ die Inspiration des Steinkreises gegeben haben, der im Buch eine wichtige Rolle einnimmt (will ja nicht spoilern).

Von den Hügelgräbern zu Massengräbern. Wir betreten das Culloden Battlefield – Schlachtfeld der Schlacht am 16.04.1746 der britischen Regierungstruppen gegen die aufständischen (schottischen) Jakobiten unter Führung von Bonnie Prince Charlie. 

Hier in Culloden bin ich erneut bedrückt. Das Schlachtfeld ist eigentlich nur ein ganz normales Stück Land. Wege, teilweise nur in die Wiese gemäht, sind angelegt und von zahlreichen Hinweisschildern begleitet. Auf der Wiese sind zwei Linien, nur wenige hundert Meter von einander getrennt, durch blaue und rote Fahnen gekennzeichnet. Die Farben stellen die sich gegenüber stehenden Truppen damals dar. Schotten bzw. Jakobiner und die Engländer. Jede einzelne Fahne wiederum markiert den Standort einer bestimmten Einheit. Clans. Namentlich und in der Anzahl beschrieben. Man kann sich vorstellen, wie sie damals hier standen. Wartend. Müde. Schwach. Voller Angst und dennoch bereit. Ich fühle mich erschlagen. Spätestens als ich den Weg über das erkannte und markierte Feld mit den Massengräbern der Schlacht gehe. 

Die Niederlage der Jakobiner hier bedeutete damals den Wendepunkt in der Geschichte Schottlands. Sie beendete nicht nur den letzten Versuch der Stuarts, ihren Anspruch auf den Thron durchzusetzen, sondern leitete zugleich den Untergang der traditionellen schottischen Kultur und der machtvollen Sonderposition der Clanchefs ein und besiegelte die Eingliederung des vordem selbstständigen Landes in ein englisch dominiertes Großbritannien.

Geht hier hin, wenn ihr mal hier seid. Das Besucherzentrum ist super und nur die Ausstellung kostet einen kleinen Beitrag. Lohnt sich in jedem Fall. Das Schlachtfeld selbst könnt ihr kostenlos besuchen. 

Die Fahrt zum Highland Folk Museum ist nach Culloden sehr ruhig. Auch im Bus. Das  Freilichtmuseum mit verschiedenen Häuser aus den unterschiedlichen Epochen zeigen das Leben in den Highlands. Inklusive traditioneller Kleidung, diverse Situationen durch Menschen dargestellt, bei der Hausarbeit singende Frauen (u.a. das Lied aus Outlander). Schafe, Hühner, Pferde, Hairy Coos … nett, wirklich und ein bisschen Zeit kann man sich hier auf jeden Fall nehmen.

Abschluss unserer Stopps ist Dunkeld am Fluss Tay … hier war ich schon ein paar Mal. Die beeindruckende Kathedrale hier in Dunkeld schenke ich mir heute und setze mich einfach eine Weile auf eine Bank direkt am vorbeifließenden Fluß. Die Ruhe hier ist enorm und meine Gedanken schweifen unweigerlich ab und ich stelle mir vor, wie es wohl früher hier gewesen sein muss. Ohne Autos, weniger Menschen. 

Spät am Abend erreichen wir Edinburgh erneut. Das Ende der Reise ist also nah und der letzte Abend steht an und zwangsläufig auch das Gefühl nach Hause zu müssen. Natürlich gibt es viele Dinge, die zu Hause auf mich warten und auf die ich mich freue, aber wehmütig macht der nahende Abschied schon. „Viel zu früh“ schießt es mir durch den Kopf, aber es hilft ja nichts. 

Ein schneller Schnack, ein letzter Whisky, eine Podcast-Aufnahme mit Susanne im Gespräch und dann beginnt die Nacht… die letzte Nacht für den Moment.

Den kurzen Schlaf später mache ich mir schon wieder Kaffee, dusche, packe meine sieben Sachen und dann wird ausgeheckt, Taxi gerufen und noch schnell einen geschäftlichen Termin erledigt. Die Fahrt zum Flughafen danach übernimmt die Tram.  

Ich bin ziemlich früh am Flughafen, eingecheckt habe ich bereits per Web und … na klar … ich muss natürlich trotzdem in die Check-In-Schlange zur Aufgabe des Gepäcks. Eurowings halt. Gefühlt die einzige Fluggesellschaft, die keine Schnell-Abgabe des Gepäcks ermöglichen. Sogar Loganair und Ryanair bieten den Service… liebe Eurowings, das Fehlen dieses Services macht einen WebCheck-In nicht wirklich attraktiv… Was soll’s. Verplempere ich halt noch mehr Zeit mit Warten und siehe da, 1,,5 Stunden später bin ich dann doch meinen Koffer los. Nicht das letzte Mal, dass ich Eurowings heute so richtig gerne hab,

Noch schnell einen Kaffee und ein Brötchen, dann trennen sich die Wege für uns. Danke Susanne für die Zeit, es war großartig mit Dir.

Sicherheitskontrolle ist schnell erledigt, wie immer. Die haben es hier einfach drauf und ich erschlage die restliche Zeit mit Arbeiten, Smalltalk und Kaffee. Nachdem sich das Boarding noch mal hin und her von Gate zu Gate verschiebt und das Bodenpersonal von Eurowings offensichtlich sehr viel Spaß mit Smalltalk untereinander hat und die zum Fluggast auszustrahlende Freundlichkeit nur dabei behindert, spart man sich letztere einfach mal vollständig. Sachen gibt´s.

Der Flug ist entspannt, die Crew freundlich und wir haben nur 20 Minuten Verspätung. „Kein Ding, bin ich am Boden halt ein bisschen flotter“ denke ich mir und will meinen Fahrer nicht warten lassen. Frank hat sich angeboten, mich wieder vom Flughafen abzuholen. Total nett und lieben Dank, mein Lieber. 

Tja … aber da hatte ich wohl die Rechnung erneut ohne Eurowings gemacht. Wie bereits letztes Jahr auf der Rückreise von Schottland, wie auf der Rückreise aus Barcelona und noch mal das Jahr davor … „Die Auslieferung des Gepäcks verzögert sich leider, da das von Ihrer Fluggesellschaft beauftragte Unternehmen nicht ausreichend Personal bereit gestellt hat“ … oder so ähnlich klingt es durch die Lautsprecher und alles was ich verstehe ist: Sorry Leute, Eurowings bekommt es mal wieder nicht gebacken ein Subunternehmen ausreichend zu bezahlen, dass das Gepäck pünktlich auf dem Band landet.

Geschlagene 85 Minuten später rollt das Band an … und ernsthaft: In der Zeit hätte meine Oma jeden einzelnen Koffer vom Flieger zum Band getragen. Danke, Eurowings. Hat wirklich exzellenten Spaß gemacht. In der Luft seid Ihr super, am Boden eine Katastrophe.

So endet die Tour, die Reise mit einer entspannten Rückfahrt und viel Quatscherei mit Frank. Silke ist mittlerweile operiert und Frank wird irgendwann in den nächsten Tagen in einem Gespräch seine Eindrücke von allem Erlebten mit uns teilen.

Ich freue mich drauf.

Macht es Euch schön

Thorsten

Drauflos geplaudert #8 – im Gespräch mit Susanne

Die Gespräche sind ein wenig untergegangen – also lassen wir am letzten Abend in Edinburgh das Ganze an uns vorbei ziehen und plaudern drauflos.

Macht es Euch schön …

Thorsten

Drauflos geplaudert #7 – Tag 4 bis 6 – Orkneys und wieder zurück

Tja .. ich denke ich habe etwas wieder ne Sprachblockade und finde einfach nicht die richtigen Worte… Sachen gibt´s. Dafür plaudere ich dann einfach drauf los und zeige hier im Blog nur ein paar Bilder…

Macht es Euch schön …

Thorsten

Drauflos geplaudert #6 – Tag 3 – Edinburgh – Inverness – Reiseabbruch

Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge im „Drauflos geplaudert“-Podcast, dem Audioformat zum Blog www.ti-on.eu. 

Der dritte Tag in „Bonnie Scotland“… nach dem gestrigen Tag toben die Gedanken, Eindrücke und Emotionen weiter im Kopf und das nicht zu knapp. Diese Stadt, das Bringe, das Tattoo, die Menschen, Künstler und die unfassbaren vielen Eindrücke am zweiten Tag haben mich wirklich überfordert. Positiv natürlich. Hammer, wirklich. 

So startet dann doch recht früh Tag drei. Das zwischendurch bestellte Taxi bringt uns zur Edinburgh Bus Station, wo uns Seana, unsere Fahrerin und Tourguide von Robbie’s pünktlich abholt und wir uns auf die Reise in Richtung des Tagesziels Inverness machen. 

Bereits nach kurzer Fahrt raus aus Edinburgh wechselt das Bild vollständig von Stadt zu Land. Wir fahren vorbei an den Kelpies, an Stirling, wo sich die Burg heute durch die niedrigen Wolken mystisch und majestätisch auf dem Hügel präsentiert. Leider gar nicht zu sehen, das Wallace Monument  zu Ehren von Schottlands Helden William Wallace.

Wir verlassen die Lowlands und fahren durch Doune nach Callander. Doune … wo auch Doune Castle steht. Die Burg, erwähnte ich früher in einem Beitrag schon mal, diente einigen Fernsehproduktionen als Kulisse. Unter anderem Game of Thrones (Winterfell), Monty Phytons „Ritter der Kokusnuß“ und der Serie „Outlander“. Auch in Callander war ich schon mal kurz. Damals schrieb ich über die letzte Hexe Europas. 

…später am Loch Ness

Unseren ersten Halt machen wir am Loch Lubnaig.  Loch ist gälisch und bedeutet im Englischen „Body of Water“ – also sinngemäß „Gewässer“ … Lubnaig übersetzt man mit krumm … hier also, am „krummen Gewässer“ im Loch Lomond und Trossachs Nationalpark genießen wir ersten Moment der Landschaft und Ruhe. Dieser Wechsel von lebendiger Stadt und der Überflutung durch genau dieses Leben tut gut. Richtig gut. 

Die weitere Fahrt durch die zahlreichen Täler führt uns von Geschichte zu Geschichte, von Loch zu Loch, von Glen zu Glen… die kleinen Wasserfälle in Dochard nutzen wir für einen weiteren Stopp. Wasserfälle ist in diesem Fall ein wenig übertrieben, klingt aber gut. Die „Falls of Dochard“ sind kleinere Felsstufen über die das Wasser fließt und die viele kleine und beeindruckende Bilder liefert. In mitten des Flusses liegt eine kleine Insel. Die „gelbe Insel“, die Jahrhunderte Lang von dem damals hier beheimateten Clan als Begräbnisinsel genutzt wurde. Ein steinerner Torbogen am Eingang dazu erinnert daran. Ein netter Ort. Wenn ich mal mit dem Auto herkomme und mehr Zeit habe, besuche ich die Insel auch einmal.

Durch Glencoe, dieses geschichtsträchtige Tal das durch das Massaker am Clan MacDonald traurige Berühmtheit wurde fahren wir nach Fort William… und machen noch mal einen kurzen Stopp an einem wirklich sehenswerten Punkt zwischen Bergen und Tälern … Wir sind nach dem schnellen Foto schon fast alle wieder im Bus und  dann passiert es. Silke rutscht aus, knickt um … und bricht sich den Fußknöchel. Die Diagnose kommt später im Krankenhaus in Fort Williams und bedeutet für Silke und Frank leider das Aus für die Reise. Zusammen beschließen wir, dass Susanne und ich die Reise fortsetzen, Silke und Frank abbrechen. (Stand Montag Mittag: Die Versorgung ist prima, das Krankenhaus-Team, Rabbies und auch unser Reisebüro in Deutschland kümmern sich zusammen mit Frank um alles. Irgendwann sprechen Frank und ich im Podcast darüber. Von uns auf jeden Fall alles Gute für Dich, Silke und schnelle Operation und Genesung!)

Für uns geht es weiter.

Wir nutzen den Lunchbreak und genießen das wahrscheinlich leckerste Curry das mir bislang untergekommen ist. Satt und zufrieden sammeln wir in Spean Bridge vier weitere Mitfahrende auf, die von einer anderen Tour zurückkommen und zu uns dazu stoßen. 

Am Loch Lochy (dem braunen Gewässer) vorbei nach Loch Ness. Das Ziel unseres kurzen Stopps: Fort Augustus. Diesen niedlichen Ort am Caledonian Canal kenne ich bereits und war bei meinem ersten Besuch bereits schockverliebt. Wie in das ganze Land. 

Zahlreiche Stopps (falls ihr mal hier seid: Die Falls of Foyers besuchen – soviel Ruhe und Idylle habe ich selten erlebt) und unglaubliche Landschaftseindrücke später haben wir unser Tagesziel Inverness erreicht. Die B&B Unterkunft (Ardross & Clencairn) ist charmant, nett und das Zimmer niedlich. Gute Wahl, Rabbie’s, gute Wahl. Ausklingen lassen wir den Abend in einem Pub. Klassische Fish & Chips, Bier und einen Whisky auf den Tag und stoßen in Entfernung auf die Freundschaft an. 

Jetzt, Montag morgen, während ich den Tag Revue passieren lasse…. Im Bus sitzend, aus dem Fenster die  Kulisse von Inverness bestaune, ist eines klar für mich. Schottland ist und bleibt ein traumhaftes Land. Der Wechsel der Landschaftsbilder, die Unterschiedlichkeit der Regionen, die Geschichte und die einfach zauberhafte Natur… ich kann euch nicht beschreiben, wie sich für mich anfühlt. Vielleicht trifft es der Begriff Sehnsuchtsland am ehesten. Wenn es den überhaupt gibt.

Macht es Euch schön …

Thorsten