Schlafen ist nicht mehr so meine Welt. Zwar schlafe ich dank langer Abende und Medikamenten mittlerweile gescheit ein, aber für lange Zeit ist das meistens nicht. Auch nicht in Edinburgh. Danke … ach.
Als ich heute morgen wach wurde, war draussen noch nicht viel los, auch von der Geräuschkulisse her, war die Stadt noch nicht so wach wie ich. Trotzdem: Aufstehen, Duschen und einen Kaffee besorgen.
Die Unterkunft selbst bietet kein Frühstück, aber nebenan gibt es das. Das ignorierte ich (ich frühstücke selten), warf meine Medikamente ein, holte mir einen Kaffee für den Weg und machte mich auch den selbigen. Wohin? Keine Ahnung. Ich tapste einfach los. Im Rucksack meine Kamera, Regenjacke (die ich heute tatsächlich für 10 Minuten rausholte), Akkupack und Kleinkram.
Kurz überlegte ich, ob ich doch an einer geführten Tour teilnehmen oder einen dieser „Hop on, hop off“-Busse nehmen soll, verwarf den Gedanken aber schnell und wanderte runter zum Wasser. Wenigstens einmal kurz.
Den Rückweg bin ich dann im Bus gefahren – ich habe mir ein Tagesticket für 4 Pfund geholt um später noch weiter mit dem Bus die Stadt zu erkunden. Tat ich dann doch nicht und wanderte stattdessen Mittags wieder zu der Royal Mile, hoch an das Edinburgh Castle, wo ich gestern auch zum Royal Edinburgh Military Tattoo war. Ich wollte mehr über die Museen und das Kleinkunstfestival wissen, die und das ich da gestern gesehen habe und so klapperte ich die Meile ab.
Zwischendurch war ich am Ende der Welt. Also nicht wirklich, aber im Pub „World’s End“ – von aussen blau und direkt an der Ecke zur „High Street“. Das Ende der Welt markierte das Ende der Stadtmauer der alten Stadt … passender Name wie ich finde.
Ein runder Tag, mit einem runden Ende. Heute Abend mache ich nicht mehr viel. Gerade habe ich eine hervorragende Tagiatelle gegessen und sitze nun vor einem kleinen Pub (The Joker & the Thief) und trinke ein Feierabend-Bier. Vielleicht kommen noch ein/zwei hinzu. Wir werden sehen.
Morgen geht es auf eine mehrtägige Rundreise. Wahrscheinlich mit weniger Fußwegen, wie in den letzten Tagen. Gestern verzeichnete meine Uhr 17,02 zu Fuss absolvierte Kilometer. Heute waren 20,56 Kilometer. Fleißig, oder? Aber tatsächlich bin ich so viel gegangen, um auf andere Gedanken zu kommen. Was oft geklappt hat. Oft. Aber nicht immer. Irgendwann bekommen wir auch das hin.
Schottland macht Spaß. Sogar alleine. Etwas, was ich noch vor einiger Zeit (für mich) nie für möglich gehalten hätte.
Ich freue mich auf die Tour und die Eindrücke, die mit ihr kommen werden.
Ein paar Bilder von heute:
Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 2017:
- Anreise / Airport Weeze – mit Düsseldorf hat das aber nichts zu tun
- Tag 1 in Schottland – Das Tattoo, Shepherd’s Pie und ein Bier
- Tag 2 in Schottland – Museen, Kirchen und 20 Kilometer zu Fuß
- Tag 3 in Schottland – Highlands, die letzte Hexe Europas und Scampi am Meer
- Tag 4 in Schottland – Könige, drei Steine und ein Lied
- Schottland zwischendurch #1 – Geschichten, die ich vergessen habe
- Tag 5 in Schottland – Ein Hauch von Rom, Far Flung Collective und endlich Whisky
- Tag 6 in Schottland – Feen, Whisky und Weltmeister im Elefanten Polo
- Tag 7 in Schottland – The five Sisters of Kintail, Haggis am Loch Ness und Caledonia
- Tag 8 in Schottland – die Tour, Verluste und mein Fazit