Tag 3 / Schottland 2018 – verlorene Hoffnung, stehende Steine und der Sitz der Könige4 Min. Lesezeit (ca.)

Eine weitere unruhige Nacht … da hat wohl einer noch ein bisschen länger gefeiert und seine Zimmertür nicht gefunden 🙂 Spannend, aber ich musste auch etwas suchen. Vielleicht erinnert Ihr Euch… letztes Jahr in Schottland, auf Iona, habe ich mir drei Steine gekauft, die ich seitdem immer in der Tasche hatte. Hope. Believe. Chance.

Einen davon habe ich heute Morgen vergeblich gesucht. Passend und irgendwie bezeichnet für das was ich aufgegeben und in Hinblick auf manche Dinge und Menschen in vielerlei Hinsicht verloren habe, habe ich „Hope“, die Hoffnung, nicht wieder finden können. Zufälle gibt’s. Auch hier: Haken dran.

Der Tag brach früh an. Packen und einen der Koffer an der Rezeption für ein paar Tage lagern. Für fünf Pfund pro Tag wirklich eine schöne Sache. Auf der Tour nach Islay reicht leichtes Gepäck. Die Tour startet an der Edinburgh Busstation um 08.30 Uhr – Zeit genug für einen Kaffee und ein toasted Sandwich. Im Bus sind wir nur sieben Gäste – eine kleine Runde und aus den unterschiedlichen Bereichen der Welt. USA, Japan und Deutschland. Gute Truppe, mit der wir pünktlich Edinburgh in Richtung Stirling verlassen. Stirling – da muss ich bei nächster Gelegenheit auch mal hin, nicht nur dran vorbei fahren. Hier in der Gegend um das Stirling Castle ist eine Gegend, von der wir wahrscheinlich alle schon mal gehört haben – das Schlachtfeld auf dem Robert deBruce damals in deutlicher Unterzahl gegen das Heer von Edward II. angetreten ist. Vielen sicher aus Braveheart geläufig (auch wenn der Film nicht wirklich nah an der wahren Geschichte ist). Ebenfalls in der Nähe und in Sichtweite – das National Wallace Monument – eben jenem schottischen Nationalhelden William Wallace gewidmet. Irgendwann sehe ich beides aus der Nähe. Ein Versprechen an mich selbst.

Unseren ersten kleinen Stopp (für nen Kaffee und ein paar Fotos) legen wir am Loch Lubnaig (das ist das Beitragsbild hier, ganz oben) ein. Die kleinen Eisschollen am Rand des Lochs vermitteln vielleicht, dass es hier heute Nacht ein bisschen kühler war. Tatsächlich ist es frisch, aber das Wetter an sich ist toll. Wir fahren weiter … vorbei an dem ursprünglichen Grund der McGregors, Seite an Seite mit diversen Burg Ruinen am Loch Awe (dem längsten Frischwasser Loch Schottlands) – weiter in Richtung unseres Mittagsziels Oban. Dort war ich letztes Jahr schon – dort, wo das nachgebaute Kolosseum über der Stadt thront. Von hier, der „Seafood Capital of Scotland“ fuhr im letzten Jahr die Fähre nach Mull. Wir legen hier nur eine Pause ein, essen zu Mittag (ich hatte Fish & Chips).

Am frühen Nachmittag brechen wir wieder auf. Um 17:30 Uhr Ortszeit müssen wir in der Nähe von Tarbert sein um die Fähre zur Insel Islay zu bekommen. Auf dem Weg dorthin liegt aber nicht nur eine kleine Strecke, sondern vor allem ein wirklich geballter Haufen Geschichte. Kilmartin zum Beispiel. Eine Ansammlung von diversen stehen Steinen und Steinkreisen – mehrere tausend Jahre alt und einzeln genauso beeindruckend, wie in Summer genommen. Einen Halt später in Dunadd – dem „Seat of Kings“ hat man einen Blick über das gesamte Areal und wenn man alles erkennen würde, könnte man lt. der Infotafeln rund 800 Monumente erkennen. Hier in der Region liegt nicht nur schottische Geschichte, sondern auch die Geschichte des Königreichs Dalriada. Dieses Königreich überspannte Teile Schottlands und Irlands vor mehr als 1500 Jahren und Dunadd war das Herz des Königreichs. Von hier aus regierten die Könige. Imposant. Auf dem Hügel sind noch viele Anzeichen dafür zu sehen. Gravuren, Aushöhlungen in den Steinen – mal als kleine Schale erkennbar, mal als Fussabdruck. Der Blick von hier ist schlicht umwerfend. Der Wind auch.

Als letzte Station vor der Fähre schaue ich mir Tarbert Castle an. Hier, hoch oben über dem Hafenörtchen Tarbert steht die alte Ruine – hier soll Rober deBruce einige Zeit verbracht haben. Die Erhaltungsgesellschaft bereitet gerade weitere Ausgrabungen vor um die Geschichte weiter zu erforschen. Dem freiwilligen Spendenaufruf komme ich gerne nach.

Auf der Fähre esse ich was, trinke ein Bier und freue mich auf Islay. Hier gibt es derzeit acht (8) Whisky-Destillerien. Zwei weitere eröffnen im Laufe des Jahres. Von den acht, werden wir sicher ein paar sehen. Welche? Das schreibe ich dann morgen …

Ein paar Bilder vom Tag:

Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 1/2018:

Tag 2 / Schottland 2018 – Edinburgh Castle, der Stein von Scone und ein Disney-Store4 Min. Lesezeit (ca.)

Ok, die Nacht war unruhig. Zum einen, weil mein Kopf nicht so wollte wie ich und sich mit Dingen beschäftigt hat, die längst einen dicken, fetten Haken haben, zum anderen weil die erste Nacht wo anders für mich immer ein wenig unruhig ist. Keine Ahnung, aber ich brauche immer meine Zeit um mich an das andere Umfeld zu gewöhnen. Ein bisschen geschlafen habe ich trotzdem und der Kaffee heute morgen war Entschädigung genug. Wirklich lecker… und oben drauf gab es bestes Wetter. Vormittags kaum eine Wolke am Himmel, erst jetzt am Nachmittag sind ein paar zu sehen. In der Sonne war es zudem richtig warm und trotz des leichten Windes hatte ich die Jacke oft offen.

Heute ist Sonntag, was in Edinburgh heißt: Ein Tag wie jeder andere. Fast zumindest. Fast jedes Geschäft im Zentrum hat geöffnet, die Einkaufscenter sowieso, die Supermärkte und die Museen natürlich auch. Letzteres war klar und der Plan für heute auch.

Die Burg – das Edinburgh Castle – das Bollwerk und Wahrzeichen der Stadt auf dem mächtigen Castle Rock war das Ziel. Da wollte ich hin. Letztes Jahr habe ich es ja nur bis zum Vorplatz geschafft und mir das Edinburgh Royal Military Tattoo angeschaut (was ich dieses Jahr ebenfalls wieder tun werde, aber erst im August….) – dieses Mal wollte ich rein.

Geschmeidige 17 Pfund kostet der Eintritt, aber die lohnen sich m.E. bis auf den letzten Penny. Hier könnte ich den ganzen Tag verbringen (einen halben habe ich dann auch dort verbracht). Neben der Burg selbst, den zahlreichen kleinen Gebäuden und verwinkelten Plätzen, Plattformen und Treppen von denen man ganz Edinburgh und weit darüber hinaus sehen kann, gibt es auf dem Burggelände mehrere kleine Museen und Ausstellungen.

Eins davon: „The Royal Scots Museum“, wo man neben der Geschichte der Königinnen und Könige Schottlands auch den „Stone of Scone“ und die Schottischen Kronjuwelen und Insignien bewundern kann. Diese wichtigen „Dinge“ der schottischen Geschichte habe ihre eigene und beide Geschichten sind spannend und aufregend.

Ein weiteres Museum: Das „National War Museum“ – in dem informativ aufbereitet ist, wann, wo und wie Schottland in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war.

Als Ausstellung kann man zusätzlich noch die Geschichte einiger Abteilung der schottischen Militärgeschichte, einen Rundgang durch die Gefangenen- und Gefängnisgeschichte auf der Burg und sogar die Latrinen der Gefangenen besuchen.

Die meisten Bereiche und Ausstellungen sind aufwendig beschildert und auch Audioguides gibt es in verschiedenen Sprachen. Eine runde Sache.

Am meisten beeindruckt hat mich die Aussicht von der Burg aus. Kein Wunder, dass man diese Stellung um jeden Preis verteidigt hat und das, obwohl es die meist belagerte Burg Britannien ist.

Viele Fotos, Besuche in kleinen Shops, einem Sandwich bei Subway, einen Abstecher zum Disney-Store später sitze ich jetzt bei einem Kaffee und schreibe.

Morgen geht es für ein paar Tage auf die Insel Islay – der Königin der Insel. Ich freue mich.

Ein paar Fotos vom Tag:

Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 1/2018:

Tag 1 / Schottland 2018 – doch wieder Weeze, Ryanair und ne Pizza3 Min. Lesezeit (ca.)

Da sitze ich wieder. Doch wieder in Weeze, doch wieder mit Ryanair. Dieses Mal aber mit mehr Beinfreiheit, Fast Track und Priority Plus. Damit es vielleicht ein wenig schneller geht und für so nen langen Kerl schadet ein wenig mehr Beinfreiheit in Flugzeugen echt nicht.

Die Anfahrt war prima. Lockere zwei Stunden von Schlangen bis an die niederländische Grenze. Bei dem guten Wetter mehr Vergnügen als Last und der Verkehr auf den Autobahnen zeugte nicht wirklich von Ferienbeginn.

Am Flughafen in Weeze geht es ebenfalls mit dem Publikumsverkehr. Der Flug nach Edinburgh ist der letzte Abflug für heute und vor uns startet nur noch ein Flieger nach Marokko. Die Gepäckaufgabe geht schnell, der Sicherheitscheck dauert. Wie immer geht mein Handgepäck erst nach Rücksprache durch – das Handstativ erregt irgendwie immer Aufmerksamkeit beim Scanner. So what, Zeit ist ja reichlich da.

Die „Priority Plus“ Geschichte ist m.E. Quark. Stehst trotzdem in der Schlange, wartest genauso lange – stehst in der gleichen Reihe – nur ein bisschen weiter vorn. Zeitgewinn: Null. Seltsames Ding. Trotzdem: Das Boarding geht fix, die Plätze mit Beinfreiheit lohnen sich definitiv und der Flieger ist schnell in der Luft. 80 Minuten später landen wir in Edinburgh und sind dieses Mal auch sehr schnell durch die Grenzkontrolle. Bravo. Angekommen.

Mit der Tram geht es weiter in die Stadt. Sechs Pfund und mein Eindruck aus dem letzten Jahr ist der gleiche: Sauber, schnell, freundlich und mit WLAN. So einfach.

Die Übernachtung die ich 2017 hatte steht noch nicht zur Verfügung (die Studentenwohnheime, die in den Semesterferien geräumt werden und zu Hotelzimmern werden), die Alternative ist das Hostelling Scotland Edinburgh Central. Eine wirklich gute Alternative, wie sich herausstellt. Nicht nur, dass die Preise sehr angenehm sind. Der CheckIn geht schnell (ich bin ja wirklich viel in Hotels: das ich mal einem CheckIn das Prädikat „schnell“ gebe, will wirklich etwas heißen), das WLAN funktioniert (nicht soooo schnell), das Zimmer ist sauber und reicht vollkommen, Frühstück gibt es für 5,50 Pfund (Continental) oder 7 Pfund (Scottish).

Was aber (für mich) viel wichtiger ist – das Edinburgh Central ist noch ein bisschen zentraler in der Stadt und nur rund 400 Meter von der Tram-Station entfernt. Passt.

Nach dem CheckIn geht es schnell noch mal raus. Nach dem vielen sitzen tut es gut, ein paar Schritte mehr zu machen – rund 12 km sind es jetzt, wo ich mit dem Rechner auf dem Bett liege. Ein bisschen durch die Stadt, eine Pizza und ein Bier bei Vapiano … durch für heute.

Morgen geht es weiter… Dann gibt es sicher auch Bilder 🙂

Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 1/2018:

Vorfreude1 Min. Lesezeit (ca.)

Morgen geht es wieder los. Darauf habe ich mich jetzt wirklich lange gefreut. Eigentlich seit dem letzten Jahr als ich wieder am Flughafen stand. Schottland hat mich so viele Jahre, so lange und so laut gerufen, bis ich im vergangenen Jahr das erste Mal dort war. Der Ruf ist nicht leiser geworden, hallte auch nach der Reise über die inneren Hebriden nach und ich kann gar nicht anders, als ihn wieder zu beantworten.

Morgen startet der Flieger erneut von Düsseldorf-Weeze aus, überquert auf der Route das große Wasser und landet schließlich in Edinburgh, der wirklich großartigen und sehenswerten Hauptstadt des Landes. In den ersten Tagen bleibe ich wieder in Edinburgh, werde die Teile der Stadt besuchen, die noch nicht erkundet habe und habe dieses Mal auch ausgiebig Zeit, das Edinburgh Castle zu besichtigen. Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt geht es für ein einige Tage auf eine Tour mit Rabbies – dem Touren-Veranstalter mit den kleinen Bussen, die auch mal dort anhalten und entlangfahren, wo die großen Busse nicht hinkommen. Die Tour führt uns nach Islay – der Königin der Inseln. Die südlichste und fruchtbarste Insel der inneren Hebriden, bekannt für ihre Landschaft, den Whisky und das es ca. 10 x soviel Schafe wie Einwohner gibt.

Nach der Islay-Tour geht es in Edinburgh weiter und von dort aus, zu zwei weiteren Tages-Touren. Ziel: Rosslyn Chanel, die Scottish Borders und der Hadrianswall. Ebenfalls mit Rabbies.

Sofern das Internet mitspielt – wird es auch wieder jeden Tag einen kleinen Bericht und ein paar Bilder geben. Sollte das Internet mal nicht mitspielen, lege ich zeitnah nach.

Wenn ihr Lust habt – folgt mir. Ich nehme Euch gern wieder mit …