Weißt Du, was ich an Schottland ebenfalls mal so richtig, richtig gut finde? Technik. Freies WLAN. Fast überall. Egal ob in der Tram, an den Flughäfen, in den (meisten) Bussen … Steckdosen, USB-Ladestecker (auch in den öffentlichen Bussen), zum Teil sogar Induktionsladepunkte in den Bussen (wie heute morgen im Airport Express von Glasgow zurück an den Flughafen). Dagegen ist Deutschland zum Großteil digitale Diaspora.
HINWEIS: Bilder zu heute gibt es unten – ein Audio gibt es heute nicht.
Sei es drum. Ich sitze also mal wieder am Flughafen in Glasgow. Habe mein Gepäck bereits abgegeben (yeah, Schnell-Gepäck-Abgabe … danke, @Loganair), trinke meinen Kaffee bei Starbucks (heute heiße ich dann wohl mal „Stan“) und warte auf meinen Flug nach Kirkwall.
Der Morgen in Glasgow nach der Nacht war ruhig. Bin ein wenig durch Glasgow gelaufen, hier und da einen Kaffee getrunken und mich einfach durch die Stadt treiben lassen. Fotos habe ich so gut wie keins gemacht, irgendwie war mir danach, mein Handy einfach mal in der Tasche zu lassen.
Es macht (mich) immer nachdenklich, wenn ich durch Straßen laufe, gibt mir aber eben auch die Gelegenheit genau dies zu tun. Doof nur, wenn man in vielen Sachen, Dingen oder gar Bussen, Erinnerungen sieht, die man eigentlich los lassen muss. Naja, ich arbeite dran und irgendwann habe ich auch das gelöscht. Hilft ja nichts, es gibt keinen Weg zurück. Schicksal wird nicht von allein erfüllt, jeder arbeitet dafür oder dagegen, auch wenn es Menschen gibt, die das wohl nie verstehen werden.
Hier in Glasgow ist die Obdachlosigkeit ähnlich präsent wie in Edinburgh (oder vielen anderen großen Städten) und ich wurde diverse Male auf ein paar Münzen angesprochen. Bei den meisten habe ich ein paar Münzen gegeben, einem brachte ich einen Kaffee und ein Sandwich. Ich fand, er könne genau das mehr gebrauchen als ein paar Cent und er war davon sichtlich mehr beglückt. Karmapunkte für heute verdient.
Der Flug von Glasgow nach Kirkwall ist pünktlich und nur mit 10 Passagieren besetzt. Die kleine Propeller-Maschine nur gut ein Drittel belegt und so habe ich die komplette Rückbank für mich alleine. Reichlich Beinfreiheit für den langen Kerl. Knapp eine Stunde dauert der Flug und wieder begeistert mich Loganair. Service, Snack, Getränk und alles was dazu gehört. Auf dem Flughafen kn Kirkwall (Himmel, ist der niedlich) geht es genauso weiter. Als ich aus dem Flugzeug raus bin und die 100m bis zur Abfertigungshalle gehe, ist das Gepäck schon auf dem Weg zum Band. Die Halle selbst erinnert mich eher an ein gemütliches Kaffee. Wirklich nett.
Ich nutze den Airport Shuttle Bus hinein nach Kirkwall und eine Viertelstunde später stehe ich am Hafen. Dort, wo ich noch vor zwei Wochen stand und freue mich sehr, dass ich wieder die Gelegenheit habe. Die nächsten Stunden verbringe ich kn Kirkwall, bringe vorher schon mein Gepäck auf die Eye of the Wind und laufe dann durch den kleinen Hafenort. Da ich es das letzte Mal nicht geschafft hatte, schaue ich mir das Kirkwall Museum kurz an, gehe erneut in die St. Magnus Cathedral und erkunde die kleinen Shops. Während ich einen Kaffee genieße, schreibe ich die ersten Postkarten und freue mir ein Loch in den Bauch ob der netten Nachrichten aus der Heimat, vielen, lieben, Dank!
Der CheckIn auf dem Schiff ist auf 19:00 Uhr Ortszeit angesetzt, also wandere ich gemütlich gegen 18:30 Uhr zum Anlegeplatz. Die persönliche Begrüßung ist nett und ich fühle mich sofort willkommen. Die Anderen Passagiere trudeln nach und nach ein, die Crew steht parat und hilft sofort beim Einstieg auf das Schiff. Nach der kleinen Begrüßung zeigt der 1. Offizier jedem einzeln das Schiff und die wichtigsten Dinge für heute Abend und das Überleben der ersten Nacht.
Als wir damit fertig sind und die Kabinen bezogen haben, klingelt die Glocke zum offiziellen Empfang durch Pit, den Kapitän. Eine kurze Ansprache, eine Vorstellungsrunde, ein kleines Abendessen, nette Gespräche und ´nen Begrüßungsdrink. Ein toller Einstieg, wirklich.
Die Nacht war kurz, so richtig gut geschlafen habe ich nicht. Die Enge einer Schiffskabine ist dann doch ein wenig gewöhnungsbedürftig für mich, aber es geht. 5:30 Uhr stehe ich auf und wir verlassen um 06:00 Uhr den Hafen von Kirkwall bei einer wahnsinnig schönen Atmosphäere. Die folgenden Stunden auf dem Meer sind der Wahnsinn … ruhige See, kein flaues Gefühl im Magen, leckeres Frühstück und einfach nur eine traumhafte Ruhe. Die Wellen sind sanft, die Sonne kommt immer mehr heraus, Delfine begleiten uns immer mal wieder ein Stück und so genieße ich den Tag.
Jetzt gleich ankern wir … und ich freue mich sehr dabei zu sein. Was ein toller erster Tag.
Bilder der ersten beiden Tage (Auszug)
Macht es Euch schön … ich habe es hier genau so.