Nachdenklich und still saß er da. Bewegte sich kaum merklich und hätte man seinen Atem dank der Kälte nicht sehen können, wäre selbst dies untergegangen. Obwohl es seit einer halben Stunde kaum noch schneite, waren die Fußabdrücke, die er auf dem Weg hierher im frischen Neuschnee hinterlassen hatte, kaum noch zu sehen. Sein Blick war ins Tal gerichtet. Starr und unveränderlich blickte er auf die Siedlung am Rande des Waldes. Gedankenverloren? Ja. In seinem Inneren tobten die Gedanken. Verworren, irritiert, hilflos. Verletzt und gedemütigt liefen die Gedanken durch einen Irrgarten. Stießen auf Wände, fanden den Ausgang nicht. Suchte in seinen Gedanken nach der Lösung, dem Weg, dem Ausblick, dem Ende.“Es muss einen anderen Weg geben,“ sagte er still vor sich hin, „es muss anders gehen“.
Er war sich sicher, dass es nie nur eine Lösung geben konnte. Wege müssen gesucht werden und wenn sie nicht da sind, geschaffen werden. Die Ausweglosigkeit eines einzelnen Weges konnte und wollte er nicht akzeptieren. Dafür stand für alle zu viel auf dem Spiel. Doch wie? Allein fand er die Lösung nicht. Egal wie sehr er sich das Hirn zermarterte, allein fand er keinen Weg. Aufgeben. Also doch.
Traurig blickte er nach unten, wischte sich mit seiner eiskalten, nassen Hand durch das Gesicht. Verschwommen durch die feuchten Augen sah er: vor seinen Füßen rakte eine Blume aus dem Fußhohen Schnee. „Du gibst nicht auf, was?“ dachte er und erkannte.
Ein kaum sichtbares Lächeln zuckte durch sein Gesicht. Langsam stand er auf. Schüttelte den Schnee von seiner Kleidung, blickte ins Tal hinab und dann zu der Blume, die, voller Hoffnung nach ein wenig Sonne und Wärme, tapfer der Kälte trotzte. Dann ging er. Entschlossen einen Weg zu finden. Einen anderen als das Ende.
Schöner Text.
Vielen Dank, Jule!
Sehr sehr schön! Auch der Hintergrund zum Projekt. Vielleicht reiche ich ja auch mal einen Text ein :).
Liebe Grüße!
Vielen Dank 🙂 Ja, mach mal – mag das Projekt. Ist eine wirklich schöne Idee.