Musicshow Scotland – und der mißlungene Versuch Erinnerungen zu überschreiben2 Min. Lesezeit (ca.)

Auf die Musikschau Schottland freue ich mich immer sehr. Eigentlich. Damals habe ich (auch) mal jemanden mitgenommen. Verschenkt. Einem damals ganz anderen Menschen, wie ich seit gut 15 Monaten weiß. Die Erinnerung daran tut weh. Richtig weh. Immer noch. Wie so viele der Erinnerungen.

Mein Besuch in diesem Jahr sollte neue Erinnerungen daran schaffen, alte vielleicht überschreiben, abschwächen. Bis zu einem gewissen Punkt hat das auch funktioniert.

Der Punkt kam mit einer SMS: „Unfassbar. Du glaubst nie, wer auch in der TUI Arena ist … atme durch, flipp nicht aus, lass Dich nicht provozieren und sag bloss kein Wort, wenn Du „Mensch X“ (Name geändert) treffen solltest“. Bäm. Ihr könnt Euch denken, wer es war.

Tja. Da war´s dann wieder mal für mich vorbei. Spaß im Eimer. Wie bereits letzte Woche, wo mein persönlicher „Ich-mache-nur-noch-Sachen-die-Du-mir-mal-gezeigt-hast-auch-wenn-ich-vorher-keinerlei-Berührungspunkte-damit-hatte-Tourist“ natürlich ebenfalls dort war, wo ich war. Mit dem sofort verlorenen Spaß fiel die Laune und leider auch mein Vorsatz, erstmal nichts mehr zu der Person und ihrem Verhalten zu schreiben.

Es ist ja schon armselig genug, wie „Mensch X“ das alles ins Rollen gebracht und durchgezogen hat. Was daraus alles entstanden ist, weil „Mensch X“ unfähig ist, Dinge zu ändern, Kompromisse einzugehen oder einfach nur sauber aus der Nummer rauszugehen. Immer wieder gezielt solche Veranstaltungen aufzusuchen ist pure Provokation und zeigt einmal mehr den wahren Charakter.

Die Kälte, die Erbärmlichkeit ist eine Sache – aber selbst dem sollte doch mal langsam klar sein, dass diese Muster so durchschaubar sind, wie kaum etwas anderes auf der Welt.

Ich kann Euch – obwohl ich seit 15 Monaten (seltsamer Weise immer noch leider) kein gescheites Gespräch mehr mit dem Touristen hatte – immer noch mit einer Trefferquote von 90 % (ok, heute Abend lag ich daneben, ich hätte meinen Arsch drauf verwettet, dass man sich (wie letzte Woche) zu dem von mir angekündigten Termin begibt und nicht erneut so einen Nachmach-Termin aufsucht) sagen, was als nächstes passiert. Da die Fixierung auf bestimmte Themen so grandios klar und deutlich ist und dazu kommt, dass Muster so gut wie nie durchbrochen werden, ist das echt klar. Wie ich „Mensch X“ damals schon lange vor der Kur sagte und schrieb „Ich kann Dir sagen, was da passiert – wegen mir schreibe ich es auf einen Zettel und kleb den Umschlag zu“ und genau das eingetroffen ist. Nur die abgefahrene, eiskalte und soziopathische Art und Weise habe selbst ich nicht so kommen sehen. So genau kann ich sagen, was wann als nächstes passiert. Der nächste Stadionbesuch, die nächste Vollgas-Fussball-Party, das nächste mal die Kuh fliegen lassen. 90%. Wenn nicht mehr.

Meine Erinnerungen an die Musikschau Schottland sind also erst mal – wie so viele andere und an so vieles andere- ebenfalls im Eimer. Ich hoffe, ich finde noch mal wieder Spaß daran, denn eigentlich ist die Show großartig.

Tja, wenigstens haben wir alle wie reichlich Gesprächsstoff. Die kleinen Grüppchen, die weißen Ritter und der Herold der Baroness. Viel Spaß in Eurer Filterblase der Oberflächlichkeit, der Halbwahrheiten und Lügen. Ich sehe die digitalen Drähte schon wieder glühen. Zum Glück ist Whatsapp umsonst. Und natürlich habe auch ich wieder Stoff. Ist ein weiteres Thema für die Couch. Danke sehr.

(einen neutralen Bericht über die Musicshow Scotland gibt es vielleicht in den nächsten Tagen)

Veröffentlicht von

Thorsten Ising

Thorsten. Geboren 1972. Vater von zwei Töchtern und hier privat unterwegs. Ich brauche einen Platz für meine Gedanken, meine Beobachtungen, meine Anmerkungen. Dieser ist hier.

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