„Du arbeitest zu viel“ … höre/lese ich immer wieder mal. Echt? „Zu“ viel? Ich weiß nicht … ein Erklärungsversuch.
Ich arbeite viel, mitunter sehr viel. Bin viel unterwegs, habe lange Tage im Büro, kurze Nächte und, weißt Du was? Es ist genau richtig für mich.
Natürlich brauche ich meine Pausen (und nehme mir die dann auch), aber nach meinen Kindern steht Arbeit für mich ziemlich weit vorne in meiner Prioritätenliste. Aus einfachen Gründen:
- ich muss, wie jeder andere auch, Geld verdienen
- meine Arbeit macht mir Spaß
- ich arbeite nicht nur für mich
- der Markt für meine Arbeit ist gerade sehr gut und offen für das was ich leiste
- Arbeit lenkt ab und ich brauche die Ablenkung
Geld verdienen
Läuft. Wirtschaftlich geht es mir sehr gut, bin gut gebucht, gut ausgelastet, anständig bezahlt. Allerdings ist das auch alles gut so. Ich bin Alleinverdiener und Alleinerziehend. Die Kids sind im Haus und monatlich geht ganz schön was durch den Schornstein, bevor auch nur einer von uns in ein Brötchen beißt. Die Notwendigkeit anständig und viel zu arbeiten ist also da, was on Top kommt, nutzen wir auch für uns, gönnen uns das, was wir für gut für uns erachten. Eine Luxushaltung, ich weiß. Aber … alle Dinge sind endlich und wer weiß wann es damit vorbei ist?
Meine Arbeit macht mir Spaß
Absolut. Ich suche mit aus, mit wem ich arbeite und für wen ich arbeite. Ein Privileg, es in diesen Zeiten so zu können. Immer wieder. Dazu kommt, dass ich selten die gleichen Dinge machen muss und einen unglaublich abwechslungsreichen Job und Alltag habe. Dadurch ist fast jeder Tag eine neue Herausforderung, verbunden mit neuen Menschen und neuem Spaß. Das ist saucool und in der Vergangenheit gab es nur wenige Tage, an denen ich (wegen der Arbeit) weniger motiviert war. Es ist ein Traumjob (ehrlich).
Ich arbeite nicht nur für mich
Genau. Für meine Kinder, unsere Zukunft und für mich zu arbeiten ist eine Sache. Aber ich arbeite auch für diverse andere Sachen, bzw. andere profitieren von meiner Arbeit. Seien es Angestellte, freie Mitarbeiter, diverse wohltätige Einrichtungen und Organisationen die ich finanziell unterstütze oder auch einfach mal Menschen helfe, wenn ich dort einen Bedarf sehe. Ebenso arbeite ich immer wieder auch ehrenamtlich, unterstütze durch kostenfreie Seminare, Workshops oder Vorträge soziale Projekte oder wo immer ich gerade denke, dass es hier unangebracht wäre Geld zu nehmen… und für die Freiheit dieses alles zu können, arbeite ich gerne mal nen Tag umsonst, ein Wochenende oder investiere Zeit, die andere lieber auf Parties verbringen.
Der Markt für meine Arbeit ist gerade sehr gut
Ehrlicherweise schon seit vielen Jahren, auch wenn es da draußen einige „Spezialisten“ gibt, die der Meinung sind, in dem Bereich könne man kein Geld verdienen. Begrenzte Fähigkeit über den eigenen Tellerrand zu blicken. Der Markt ist aktuell wirklich gut und auch wenn es durchaus einen relativ harten Wettbewerb gibt, kommt man – wenn man will – durchaus weit und gut zurecht. Die (meine) Prognosen für die nächsten Jahre sehen nicht anders aus. Die zunehmende Professionalisierung in den von mir beackerten Bereichen und Themenfeldern gibt noch reichlich her.
Arbeit lenkt ab und ich brauche die Ablenkung
Tja. Ich habe meine Baustellen und meine persönlichen Probleme. Wie jeder andere auch und Arbeit ist oft eine Flucht in Ablenkung für mich. Wenn ich zur Ruhe komme habe ich Zeit zum Nachdenken und das kann ich nicht immer gebrauchen.
Ja, aber wo bleibt das soziale Leben?
Ich brauche davon nicht viel. Ich jage keinem Verein nach, brauche keine Duzende Menschen um mich herum und lege keinen Wert auf oberflächliche Bekanntschaften/Freundschaften. Wenn ich rausgehen will, gehe ich raus. Wenn ich feiern will, gehe ich feiern. Wenn ich essen gehen will, mache ich das. Wenn ich ein Konzert besuchen will, tue ich das. Alles gerne mit dem/den richtigen Menschen. Der Rest interessiert mich nicht wirklich. Klar, ich weiß, dass andere anders sind, für mich reichen die richtigen Menschen und wenn es manchmal nur einer ist. Partner sind da immer meine bevorzugten Gefährten. Viel mehr um mich herum brauche ich einfach nicht mehr. Frage des Alters und der Erfahrungen der letzten Jahre.
Wofür bist Du bereit weniger zu arbeiten?
Für die richtigen Menschen. Ende der Liste. Sowohl in der Vergangenheit, wie auch für die Zukunft galt/gilt für mich: Für die richtigen Menschen mache ich alles möglich und stelle mein Pensum auf jedwede Flexibilität und Zeit ein. Jeden Kompromiss, jede Terminplanung, jeder Zeitraum … was immer nötig ist. Es ist und bleibt nur eine Frage der Priorität und der Haltung, für mich passt es super und dank der Flexibilität meines Jobs: Kein Problem.
Danke. Läuft. Ich arbeite viel. Aber gern.
Rock on.
Das klingt rundum gut und wer Dich etwas kennt, kann spüren dass es auch wirklich so ist. Du bist immer hilfsbereit und aktiv am Ball. Arbeiten auch um dessen was da abgeht willen und weil,es,Spass macht und nicht nur für Kohle,
Vielen Dank, Thomas!