Heute ist Edinburgh-Tag. Nach der sehr schönen Tour über Islay, tut der Tag „off“ ganz gut. Trotzdem wird natürlich was unternommen. Für den Vormittag steht das „National Museum of Scotland“ auf dem Plan und liegt in der Nähe zum Edinburgh Castle und damit nur ein paar Minuten zu Fuß von meiner Unterkunft, dem Edinburgh Central Youth Hostel am Haddington Place.
Das Wetter ist trocken, kühl und ein wenig windig – Grund genug vor dem Besuch des Museums noch einen Kaffee mit auf den Weg zu nehmen.
National Museum of Scotland
Der Eintritt in das National Museum of Scotland ist frei. Spenden kann man natürlich trotzdem und das mache ich selbstverständlich auch. Eintritt zahlt man nur für Sonderausstellungen, wie aktuell zu der Ausstellung der besten Wildlife-Fotografien. Die Garderobe ist sehr praktisch und Jacke und Rucksack wandern für 3,- Pfund Aufbewahrungsgebühr direkt dorthin. Im Museum ist es recht warm und so früh am Tag ist es auch überraschend leer.
Das Museum ist wirklich schön angelegt und in vielen, kleinen integrierten Museen und Ausstellungen erfährt man nicht nur viel über die Geschichte Schottlands, berühmten Schotten oder schottischen Erfindungen. Das Leben der unterschiedlichen Völker der Welt, die Entwicklung der Tiere oder die Geschichte der Nachrichtenübermittlung … hier findet alles seinen Platz und jeder Besucher ausführliche Informationen. Sehr beeindruckend finde ich die vielen Mitmach- und Erlebnismöglichkeiten für Kinder (und Erwachsene). Eine wirkliche Besuchsempfehlung, falls ihr mal in Edinburgh seid.
Greyfriars Bobby – eine Statue für einen Hund?
Nur einen Steinwurf von dem National Museum of Scotland sitzt eine Hunde-Statue sehr prominent an einer Straßenecke (auf dem Foto zu sehen). Dies ist Greyfriars Bobby. Bobby, ein Skye Terrier, soll der Geschichte nach, nach dem Tod seines Herrchens John Gray, die restlichen 14 Jahre seines eigenen Lebens am Grab seines Herrchens verbracht haben. Nur zu der Mittagszeit, kurz nachdem die 13:00 Uhr Kanone abgefeuert wurde, verließ er zur Fütterung am Coffee House in der Nähe den Friedhof. Berührt von der Geschichte, stiftete jemand später eine Statue zu Ehren des treuen Hundes. Die steht hier.
Harry Potter in Edinburgh
Der Friedhof am Greyfriars Kirk beherbergt neben Bobby (er wurde dort ebenfalls begraben), seinem Herrchen und vielen anderen Menschen, auch einen Mann mit Namen Tomas Riddel. Angeblich soll dieser Name J. K. Rowling zu Tom Riddle inspiriert haben. Das das nicht so weit weg ist, wie man auf den ersten Blick vermuten lässt, zeigt sich ein paar Meter neben der Statue von Greyfriars Bobby. Dort, auf der gleichen Straßenseite nur ein paar Schritte entfernt ist das Elephant House. Hier liegt der Geburtstort von Harry Potter, denn J.K. Rowling schrieb hier die Vorlage zum ersten Roman und ließ sich von vielen Eindrücken in Edinburgh anstecken. Wer Lust darauf hat, kann auch ganze Harry Potter Touren buchen und zu den unterschiedlichen Eckpunkten in der Hauptstadt mit Geschichten versorgt werden. Mit auf dem Plan, die beeindruckenden Gebäude eines örtlichen privaten College – die Vorlage für Hogwarts. Spannend.
Heart of Midlothian – Mosaik
Auf dem Weg zum Writers Museum, dem Museum das sich dem Wirken der drei schottischen Schriftsteller Robert Burns, Sir Walter Scott und Robert Louis Stevenson widmet und in dem ich im letzten Jahr bereits war, stolpert man fast über das „Heart of Midlothian“. Nein, nicht den Fußballverein der ersten schottischen Liga, der Scottish Premiership. Allerdings hat dieser seinen Namen und auch sein Logo hiervon abgeleitet.
Auf der High Street in Edinburgh, auch Royal Mile genannt, befindet sich das „Herz von Midlothian“. Es ist ein herzförmiges Mosaik aus farbigem Granit das in den Bürgersteig in direkter Nähe von St. Giles High Kirk eingelassen ist. Es markiert die Position des alten Zollhauses aus dem 15. Jahrhundert, dass das Verwaltungszentrum der Stadt, das Gefängnis und ein Ort öffentlichen Hinrichtung war. Das alte Zollhaus wurde 1817 abgerissen, das Mosaik erinnert daran.
Nebenbei: Midlothian ist ein Verwaltungsbezirk, offiziell eine der 32 Council Areas Schottlands und auch eine traditionelle Grafschaft, zu der auch Edinburgh zählt.
Zum Mittag gibt es heute einen feinen Burger und einen Pint Tennent Lager in der „Filling Station“ auf der High Street. Den Abend lasse ich gleich bei zwei/drei Edinburgh Gold ausklingen.
Prost.
Impressionen vom Tag:
Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 1/2018:
- Tag 1 / Schottland 2018 – doch wieder Weeze, Ryanair und ne Pizza
- Tag 2 / Schottland 2018 – Edinburgh Castle, der Stein von Scone und ein Disney-Store
- Tag 3 / Schottland 2018 – verlorene Hoffnung, stehende Steine und der Sitz der Könige
- Tag 4 / Schottland 2018 – Whisky, Whisky, Strand und Whisky
- Tag 5 / Schottland 2018 – Whisky, Seehunde und der Teufel im Fass
- Tag 6 / Schottland 2018 – Islay, die verlorene Speicherkarte und Loch Lomond
- Tag 7 / Schottland 2018 – Greyfriars Bobby, das National Museum und ´n Burger
- Tag 8 / Schottland 2018 – William Wallace, das Herz von Robert the Bruce und Rosslyn Chapel
- Tag 9 / Schottland 2018 – Römische Mauern, Robin Hood und das Black Dinner
- Tag 10 / Schottland 2018 – Calton Hill, Elvis und das Haggis-Tier
- Tag 11 / Schottland 2018 – Abschied … für den Moment
Midlothian – dabei denke ich immer an „Herrn der Ringe“. 😉