Tag 2 in Schottland – Museen, Kirchen und 20 Kilometer zu Fuß5 Min. Lesezeit (ca.)

Schlafen ist nicht mehr so meine Welt. Zwar schlafe ich dank langer Abende und Medikamenten mittlerweile gescheit ein, aber für lange Zeit ist das meistens nicht. Auch nicht in Edinburgh. Danke … ach.

Als ich heute morgen wach wurde, war draussen noch nicht viel los, auch von der Geräuschkulisse her, war die Stadt noch nicht so wach wie ich. Trotzdem: Aufstehen, Duschen und einen Kaffee besorgen.

Die Unterkunft selbst bietet kein Frühstück, aber nebenan gibt es das. Das ignorierte ich (ich frühstücke selten), warf meine Medikamente ein, holte mir einen Kaffee für den Weg und machte mich auch den selbigen. Wohin? Keine Ahnung. Ich tapste einfach los. Im Rucksack meine Kamera, Regenjacke (die ich heute tatsächlich für 10 Minuten rausholte), Akkupack und Kleinkram.

Kurz überlegte ich, ob ich doch an einer geführten Tour teilnehmen oder einen dieser „Hop on, hop off“-Busse nehmen soll, verwarf den Gedanken aber schnell und wanderte runter zum Wasser. Wenigstens einmal kurz.

Kurz. Klar. Das waren ein paar Meter, vorbei an schönen Häusern, gepflegten (Vor-)Gärten, Parks und dem, was der Mensch zum Leben braucht. Am Wasser gab es nicht viel zu sehen und so setzte ich mich für einen Kaffee hin, holte mir doch ein Sandwich und brach nach einer Weile wieder auf…

Den Rückweg bin ich dann im Bus gefahren – ich habe mir ein Tagesticket für 4 Pfund geholt um später noch weiter mit dem Bus die Stadt zu erkunden. Tat ich dann doch nicht und wanderte stattdessen Mittags wieder zu der Royal Mile, hoch an das Edinburgh Castle, wo ich gestern auch zum Royal Edinburgh Military Tattoo war. Ich wollte mehr über die Museen und das Kleinkunstfestival wissen, die und das ich da gestern gesehen habe und so klapperte ich die Meile ab.

Das Writers‘ Museum, das Storytelling Centre (kein Museum) und das Edinburgh Museum habe ich mir angeschaut. Für das Edinburgh Castle hatte ich dann doch keine Lust mehr. Spannend und allein im Writer´s Museum () verbrachte ich einige Zeit. Das Storytelling Centre ist kein Museum, aber ein wenig zu sehen gibt es da auch. Wirklich inspirierend, wie das Thema Geschichte und Geschichte(n) erzählen hier verarbeitet wird.

Zwischendurch war ich am Ende der Welt. Also nicht wirklich, aber im Pub „World’s End“ – von aussen blau und direkt an der Ecke zur „High Street“. Das Ende der Welt markierte das Ende der Stadtmauer der alten Stadt … passender Name wie ich finde.

Das Museum of Edinburgh, in dem es um die Geschichte der Stadt, die Entwicklung und die Menschen geht war ein guter Abschluss der Tour. Fast. Denn dann ging ich noch in das „The People´s Story“ – spannende Einblicke in das Leben normaler Menschen in Edinburgh ab dem späten 18. Jahrhundert bis heute. Sehr atmosphärisch und einen Blick wert.

Drei Kirchen hatten heute meine besondere Aufmerksamkeit. Wer mich kennt weiß, dass mich Kirchen nicht besonders anlocken, daher ist das – meine Aufmerksamkeit zu bekommen – für Kirchen eigentlich nur durch aussergewöhnliche Architektur möglich. Nicht so bei diesen. Diese drei Kirchen hatten eine neue Aufgabe. Eine Kirche ist jetzt ein Indoor-Kletter-Park, in der zweiten Kirche findet ein Markt für Kunst, Schmuck und andere nette Kleinigkeiten statt und im dritten ehemaligen Gotteshaus liegt das Zentrum des Festivals statt. Mit einer Gastronomie dabei. Hier genoß ich Mittags eine deftige Suppe mit Brot, trank ein Bier und genoss die Sonne.

Ein runder Tag, mit einem runden Ende. Heute Abend mache ich nicht mehr viel. Gerade habe ich eine hervorragende Tagiatelle gegessen und sitze nun vor einem kleinen Pub (The Joker & the Thief) und trinke ein Feierabend-Bier. Vielleicht kommen noch ein/zwei hinzu. Wir werden sehen.

Morgen geht es auf eine mehrtägige Rundreise. Wahrscheinlich mit weniger Fußwegen, wie in den letzten Tagen. Gestern verzeichnete meine Uhr 17,02 zu Fuss absolvierte Kilometer. Heute waren 20,56 Kilometer. Fleißig, oder? Aber tatsächlich bin ich so viel gegangen, um auf andere Gedanken zu kommen. Was oft geklappt hat. Oft. Aber nicht immer. Irgendwann bekommen wir auch das hin.

Schottland macht Spaß. Sogar alleine. Etwas, was ich noch vor einiger Zeit (für mich) nie für möglich gehalten hätte.

Ich freue mich auf die Tour und die Eindrücke, die mit ihr kommen werden.

Ein paar Bilder von heute:

Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 2017:

Tag 1 in Schottland – Das Tattoo, Shepherd’s Pie und ein Bier6 Min. Lesezeit (ca.)

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre ich in Deutschland nur selten, im Ausland kann ich mich gar nicht erinnern, es schon mal gemacht zu haben. Aber: Gestern stand ich nach langem Warten am Flughafen in Edinburgh vor dem Stadtplan und nah eine der Trams. 5,50 Pfund – 15 Stationen und mitten in Edinburgh, denn da musste ich hin.

Mein „Hotel“ ist eigentlich kein wirkliches Hotel – es ist normalerweise ein Studentenwohnheim. Da diese hier in den Semesterferien aber geräumt werden müssen, stehen die Studentenappartments in dieser Zeit (Juli / August) als kostengünstige Unterkünfte bereit. Der Service ist prima, der CheckIn Problemlos, WiFi gibt es kostenlos und zentral liegt meine Unterkunft auch. Zentral genug um meinen Weg später zum Edinburgh Castle und damit zum Royal Edinburgh Military Tattoo zu Fuß in Angriff zu nehmen.

Hier in meiner Unterkunft bleibe ich für zwei Nächte. Kurz nach meinem CheckIn mache ich mich auf. Gehe, beeindruckt von den Bauten und der Architektur, auf mehr oder weniger direktem Weg Richtung Castle, halte oft an und atme die Stadt ein. Während in meinem Kopf ein Wow das nächste jagt, nehme ich die Vielzahl an Menschen war und beiläufig fällt mir auf, wie wenige hier zu rauchen scheinen. Ist das hier so? Keine Ahnung, muss mal einen Einheimischen fragen.

Der Fussweg ist – neben den wirklich schönen Gebäuden – typisch Stadt. Bis ich zu den offenbar noch schöneren Ecken vorstoße. Royal Mile, Princess Street, High Street … hier tobt es förmlich. Unglaubliche Massen an Menschen tummeln sich hier, ein Festival ist im vollen Gang und Kleinkünstler an Kleinkünstler geben ihr können auf der Straße preis. Kleine Stände, Marktähnlich, bilden umringte Hotspots und man kann sich den vielen Flyer-Verteilern für abendliche Konzerte gar nicht entziehen. Ich nehme nicht jeden, aber ein paar schaue ich mir an – hier ist viel los und ich bedauere jetzt schon, dass ich nur ein paar Tage Edinburgh habe. Nächstes Mal.

Als ich Hunger habe, setze ich mich in eines der zahllosen Restaurants an der High Street – hier muss ich eh später noch mein Ticket für das Tattoo abholen, aber die Pause muss sein. Ich entscheide mich (neben einem Bier) für Shepherd’s Pie.  Wer das nicht kennt: Simple ausgedrückt ist es eine Schicht Hackfleisch (ähnlich einer Bolognese) und eine Schickt Kartoffelpüree. Dazu einen Salat.

Mein reserviertes Ticket für das Royal Edinburgh Military Tattoo hole ich mir anschließend ab. Super, dass das überhaupt noch geklappt hat und wie cool das ist, wird mir noch bewusster, als ich auf den Straßen viele Ankäufer für Tickets sehe. Bis zum Einlass später, werden es immer mehr und sie bieten Cash. Ein junger Schotte hat ein Ticket über und verkauft es an einen Ankäufer für den fast dreifachen Preis. Nicht schlecht. Mir ist das Erlebnis mehr Wert.

Den Rest der Zeit bis zum Tattoo laufe ich durch die Gassen, besuche einen Friedhof am Fuss des Schlosses. Geschichten um Geschichten, so viele, dass ich erst auf den zweiten Blick wahrnehme, dass es neben einem Writers Museum, auch ein Storytelling Museum hier gibt. Vielleicht schaue ich da morgen rein. Wenn es zeitlich klappt.

Auch wenn die Tore zum Tattoo erst gegen 20.00 Uhr geöffnet werden, stelle ich mich irgendwann gegen 19.00 Uhr einfach in die Reihe. Die Straßen sind schon seit 18.00 Uhr großräumig gesperrt und die Schlange wächst. Die Kontrollen sind schnell, die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit bei der Platzsuche. Mein Platz ist gut, ich habe eine tolle Sicht auf den Platz wo das Spektakel stattfindet. Der Moderator begrüßt, erklärt viele Dinge rund um das Tattoos, die teilnehmenden Gruppen, den eingeladenen Clans und erzählt kleine Geschichten. Sehr unterhaltsam und interessant. Viele Menschen werden namentlich begrüßt, Jubilare und Geburtstagsglückwünsche durchgesagt und Menschen aus aller Welt begrüßt. Unglaublich, aus welchen Ecken der Welt Zuschauer angereist sind – und vor allem, wie viele es aus diesen Ländern sind. Der Jubel macht klar: Schottland stellt die meisten Zuschauer, aber die USA, England, Taiwan, Indien, China, Japan und Neuseeland haben heute ebenfalls große Anteile.

Das Tattoo selbst ist unglaublich. Mir jagt ein Schauer nach dem anderen über den Rücken und meine Gänsehaut hat heute wenig mit dem Wetter zu tun. (ich habe gesehen, dass bei youtube die ganze Aufzeichnung zu finden ist, wer sich dafür interessiert…). Die Gruppen sind abwechslungsreich, modern, traditionell und unglaublich gut. Es macht Spaß und das nicht nur dem Publikum. Die Sicherheitsmitarbeiter tanzen am Rand mit, klatschen ebenso begeistert wie das Publikum. Die Atmosphäre steigert sich von Minute zu Minute, unterstützt von tollen Lichteffekten auf dem Platz und Lichtspielen, die auf das Schloss gespiegelt werden.

Die Zeit geht so schnell um, dass ich ungläubig auf die Uhr schaue, als das Finale beginnt. Ich habe selten erlebt, dass mir so lange Zeit so kurz vorkamen. Als im Finale Auld Lang Syne gespielt und von vielen gesungen wird, viele – auch im Publikum tanzen – denke ich zurück … und wieder habe ich Flashbacks … shit … #dannebenohnedich …Trotzdem: Das hier war großartig und ich wenn ich nochmal die Möglichkeit habe, nehme ich sie wahr.

Was für ein Tag, was für eine Nacht.

Ein paar Impressionen …

Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 2017:

Airport Weeze – mit Düsseldorf hat das aber nichts zu tun3 Min. Lesezeit (ca.)

Auch wenn auf dem Ticket bzw. dem Boarding-Pass „Düsseldorf (Weeze)“ steht – mit Düsseldorf hat das hier wenig zu tun. Goch, Kleve – Niederländische Grenze und ganz tief am Niederrhein – dort liegt Weeze.

Die Zufahrt zum „Airport Weeze“ ist unscheinbar und eigentlich mutet es eher an eine Kaserne an. Baracken, irgendwas mit Royal Navy, Konferenz- und Seminar-Werbung und dann wieder der Kasernen-Charme. Komisch, ein wenig. Hier war ich noch nie und daher frage ich mich, ob ich richtig bin. Eine Zahlstelle kommt, an der ich 2,- Euro zahlen muss. Wofür? Keine Ahnung. Wegezoll wahrscheinlich. Immerhin: eine Stunde parken inklusive. Für Abholer und Bringer sicher.

Der Weg nach der Zahlstelle ist weiter unklar für mich, also fahre ich weiter der Nase nach und siehe da – nach ein paar weiteren Biegungen kommt etwas, das aus der Ferne schon ausschaut wie ein modernes Gebäude an einem Flughafen. Parkplätze sind reichlich vorhanden und so ziehe ich mir ein Ticket. Parkgebühren: Eine Woche 70 Euro. Das ist ok, denke ich. Ob es einen günstigeren Parkplatz gibt, weiß ich nicht – kann ich nirgendwo erkennen. Vielleicht hätte ich das vorher im Internet recherchieren sollen.

Die Nähe zur niederländischen Grenze fällt hier sofort auf. Deutlich mehr Niederländische Fahrzeuge auf dem Parkplatz als andere Nationen. Den CheckIn habe ich im Internet vorgenommen, Boarding Pass ausgedruckt. Für den CheckIn am Flughafen hätte Ryanair 50 Euro extra verlangt. Ein Extra habe ich mir gegönnt – Gepäck. Das muss ich noch abgeben, also stelle ich mich in die (erstaunlich schnelle) Schlange für die Gepäckannahme an. Boarding-Pass, Ausweis bereit – Gepäckstück abgegeben. Fertig.

Der Security-Check geht ähnlich schnell. Laptop, iPad aus dem Handgepäck, Uhr ab, Handy raus, Schlüssel ins Handgepäck, Jacke aus, Gürtel ab (und zack – die Hose rutscht, habe deutlich abgenommen in letzter Zeit). Es piept – der nette Mann der Security geht mit irgendeinem Schnelltest über meine Handflächen. Grün. Ich darf weiter. Was das war? Ich weiß es nicht. Frage auch nicht.

Das Anziehen und Verstauen der Sachen dauert länger als das Auspacken und jetzt sitze ich hier in der Nähe der Gates. Trinke einen Kaffee und warte auf den Abflug. Ich freue mich auf Edinburgh, auf Schottland, auch wenn es anders wird, wie ich es mir früher immer vorgestellt habe.

12.30 Uhr geht der Flug. Ich bestelle einen weiteren Kaffee.

Ich hasse warten.

Die Artikelreihe zu meiner Schottland-Tour 2017:

The Royal Edinburgh Military Tattoo2 Min. Lesezeit (ca.)

Vor ein paar Jahren besuchte ich die Hochzeit eines alten Freundes und nicht nur für die beiden Brautleute, auch für mich begann hier etwas Neues.
Eine „alte“ Freude an einer Art von Musik bekam wieder einen Funken. Entfachte erneutes Interesse.

Während der erwähnten kirchlichen Hochzeit spielten Musiker (und insbesondere ein Pipe/Dudelsack-Spieler) das Lied „Highland Cathedral“ in einer, für mich, sehr schönen, emotionalen Form. Ich bin, was sowas angeht, sowieso recht nah am Wasser gebaut und so ergriff mich das Lied wirklich vollumfänglich. So sehr, dass ich noch Tage danach daran zurückdachte und mir verschiedenste Formen des Songs auf YouTube anschaute/anhörte.

Eine (für mich) sehr großartige Version war das Finale der Musikschau der Nationen aus dem Jahr 2008.

https://www.youtube.com/watch?v=ZMLxSu5ysU4

Basierend auf diesem Ereignis, der Musikschau, verschenkte ich Jahre später das Erlebnis selbst. Einen Kurz-Trip zur Musikschau Schottland, einem kleinen, feinen Abend mit Musik und Tanz – damals in Hannover. Ich musste begeistert feststellen: ein tolles Events. Und wie. Es ließ mich nicht mehr los. Immer wieder schaute ich mit ein bisschen Neid diverse Events dieser Art an und natürlich auf das wohl großartigste dieser Art: auf das „Royal Edinburgh Military Tattoo“ – einem der größten Musikfestivals Schottlands, jährlich ausgetragen auf der sogenannten Esplanade des Castle Edinburgh in der schottischen Hauptstadt. Hier kommen die unterschiedlichsten Gruppen zusammen, unterhalten die Massen und bieten Musik, Tanz, Theater und Akrobatik.

Eindrücke vom diesjährigen Tattoo bekommt man hier: https://www.edintattoo.co.uk/edintattoo

Das Festival findet seit 1950 jährlich statt, viele Musiker (dieses Jahr rund 1000) sind beteiligt und allein in diesem Jahr werden über 220.000 Menschen dieses Festival live vor Ort sehen (das Tattoo geht vom 04. bis 26. August 2017). Seit mehr als 18 Jahren ist das Royal Edinburgh Military Tattoo jedes Jahr ausverkauft, oft schon Monate im Voraus. Noch NIE ist auch nur eine Performance abgesagt worden. Wahnsinn. Egal bei welchem Wetter. Ein Traum.

Ein Traum, der jetzt Wirklichkeit wird.

Dank der großartigen Unterstützung von Wilfried Klöpping (der Schottlandberater) und seinen Kontakten habe ich spontan noch ein Ticket bekommen und besuche morgen (am Donnerstag 10.08.) das Royal Edinburgh Military Tattoo. Ich fliege von Düsseldorf Weeze aus los und um 21.00 Uhr Ortszeit beginnt der Spaß auf dem Vorplatz des Castle Edinburgh.

Natürlich werde ich nicht nur für das Tattoo (steht übrigens für sowas wie Zapfenstreich) vor Ort bleiben, sondern werde ein paar Tage Schottland genießen. Edinburgh, die Isle of Mull, Iona, die Isle of Skye, Loch Ness und viele andere Orte Schottlands werden mich als Besucher sehen und ein paar Tage Schottland liegen vor mir.

Ein Traum. Ein gemeinsamer Traum … aber von zerstörten Träumen schrieb ich schon so oft und mir wurde gezeigt, dass andere diese mit Füße treten. Also was soll´s, ich lerne: #dannebenohneDich.

Hier auf dem Blog und auf Instagram werde ich meine Tour begleiten. Vielleicht folgt Ihr mir.

Wir lesen uns!

Gelesen: Depression abzugeben – Erfahrungen #ausderklapse2 Min. Lesezeit (ca.)

Früher habe ich Leute immer belächelt, hielt BurnOut und Co. für Ausreden, Depressionen für „jeder hat mal nen schlechten Tag“-Phasen, Selbstmörder für Idioten und verantwortungslose Arschlöcher.

Im vergangenen Jahr habe ich dazu gelernt. Auf die harte Tour, aber zumindest kann ich hier von mir behaupten, dazu gelernt zu haben. Mir selbst attestierte man eine depressive Episode, unmittelbare psychotherapeutische Intervention, Therapie und Medikamente helfen mir durch den Tag. (P.S.: Vielen Dank dafür, ich hoffe, Du bist stolz auf Dich). Nicht der Grund warum ich das Buch kaufte, aber gut, dass ich es tat.

Depression abzugeben – Erfahrungen #ausderklapse

Uwe Hauck ging es dreckig. Die Diagnose Burnout machte den Anfang und Depressionen erledigten den Rest: Selbstmordversuch. Zum Glück noch rechtzeitig gefunden und sich ein bisschen dusselig angestellt. Gott sei Dank.

Dies nahm Uwe zum Anlass und schrieb seine Geschichte auf. Hintergründe, Geschichten aus dem Alltag vorher, Anekdoten und Begebenheiten aus der geschlossenen Psychatrie, Stimmungen und auch humorvolle Begebenheiten. Aber: hemmungslos ehrlich und schonungslos mit sich selbst. Schon während der Therapie twitterte er unter dem Hashtag #ausderklapse, begleitete sich selbst in einer gewissen Öffentlichkeit.

Ich habe Uwe kurz auf der re:publica 2017 in Berlin getroffen, wollte unbedingt mit ihm über das Buch sprechen, hatte es aber bis dato nicht gelesen. Zu dem Gespräch kam es dann leider doch nicht. Irgendwie war immer was anderes. Ich wollte ihm damals schon meinen Respekt zollen, nun noch mehr.

Uwe: Danke. Das Buch ist toll geschrieben, aber das ist nicht alles, was ich wirklich respektabel finde. Deine Geschichte ist es, Deine Ehrlichkeit ist es. Ich bewundere, wie Du es geschafft hast, Deine Geschichte an den Stellen mit Humor aufzupeppen, wo ich schon beim Lesen immer wieder schlucken musste.

Ich empfehle das Buch. Gerne allen, die mit Depressionen etwas zu tun haben, aber auch allen anderen, denn letztlich ist es ein gut geschriebenes Buch zu einem Thema, dass jeden von uns ein Stück angeht. Wer es liest und ein bisschen Empathie mitbringt, wird vieles besser verstehen.

Ich verlose mein Buch

Ich habe das Buch nun gelesen und verlose mein Exemplar. Wer Lust hat, schreibt mir eine E-Mail an thorstenising@googlemail.com mit seiner Postanschrift und dem Grund, warum gerade Du das Buch lesen möchtest.

Ich verlose das Buch am 21.08.2017 unter allen Einsendern mit Postanschrift per Zufallsgenerator. Der Grund ist nicht entscheidend. Die Verlosung ist natürlich freiwillig und der Rechtsweg ausgeschlossen.

Das Buch kann man kaufen

Depression abzugeben – Erfahrungen #ausderklapse von Uwe Hauck ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen, kostet im Deutschen Buchhandel 10,00 Euro und trägt die ISBN 978-3-404-60922-2